Portrait von Meinolph Engels

© Christian Belzer, Firma Creativrudel

Meinolph Engels ist Gründer und Inhaber von Engels Marketing. Er arbeitet als Unternehmensberater und hat sich u. a. auf das Coaching von Existenzgründerinnen und Existenzgründern spezialisiert. Seither begleitet er Gründer in den ersten Jahren der Selbstständigkeit. Er ist Teil des Netzwerks des Gründerwettbewerbs und steht den Preisträgern für Coachings zur Verfügung.

1. Auf das Wesentliche konzentrieren

Ich halte die Unternehmensgründung für eine der schwierigsten Aufgaben im Geschäftsleben. Gerade für Gründerinnen und Gründer ist vieles neu und laufend kommen weitere Aufgaben hinzu. Da ist es schwer, den Überblick zu behalten und sich nicht zu verzetteln. Man sollte sich deshalb auf die Kernaufgaben konzentrieren. Hierzu zählen unter anderem die Unternehmens- und Produktstrategie, der aktive Kontakt zur Zielgruppe bzw. zum Kunden, die Motivation von Mitarbeitern und Geldgebern sowie das Controlling auf allen Ebenen. Alle typischen B-Aufgaben sowie das einfache Tagesgeschäft sollten Sie so schnell wie möglich delegieren. Falls das aus finanziellen Gründen nicht möglich ist, sollten Sie sich trauen, die ein oder andere dringende, aber weniger wichtige Aufgabe einfach zu streichen, öfters „nein“ zu sagen und statt dessen die langfristig wichtigen Arbeiten durchzuziehen.

2. So schnell wie möglich in den Zielgruppendialog treten

Ich werde öfters gefragt, welches Produkt oder welche Dienstleistung vom Start-up-Unternehmen angeboten werden soll. Aus meiner Sicht kann dies nur die Zielgruppe beantworten. Sie entscheidet am Ende mit all ihren Wünschen oder auch Problemen über Ihren Erfolg oder Misserfolg. Wenn es den Gründern gelingt, die tatsächlichen Wünsche ihrer Zielgruppe im kontinuierlichen Dialog zu analysieren und diese besser zu befriedigen als der Wettbewerb, werden sie mittelfristig erfolgreich sein. Das klingt zwar naheliegend, wird von vielen Firmen aber nicht konsequent umgesetzt.

3. Performance vor Perfektion

Jeder Gründer und jede Gründerin möchte das Beste, doch es muss nicht immer alles perfekt sein. Nach meiner Erfahrung sind handlungsorientierte Gründerinnen und Gründer, also die „Machertypen“, viel erfolgreicher als die „perfekten“ Gründerinnen und Gründer. Zunächst macht der Macher eine Reihe von Fehlern, die der Perfektionist vermeidet. Aber der Macher sammelt schneller Erfahrungen, lernt durch seine Fehler und kommt mittelfristig weiter, während der andere zu langsam ist und überholt wird.