Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, begrüßt heute mehr als 800 hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zum 8. Nationalen IT-Gipfel der Bundesregierung in Hamburg. Am diesjährigen Spitzentreffen für die Digitalisierung in Deutschland nehmen neben Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel auch Arbeitsministerin Andrea Nahles, Forschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, Innenminister Dr. Thomas de Maizière, Gesundheitsminister Hermann Gröhe und Infrastrukturminister Alexander Dobrindt sowie der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Olaf Scholz teil. Der diesjährige IT-Gipfel steht unter dem Motto "Arbeiten und Leben im digitalen Wandel - gemeinsam. innovativ. selbstbestimmt".

Bundesminister Gabriel: "Mit der Digitalen Agenda hat die Bundesregierung politische Leitlinien für die Digitalisierung formuliert. Mir ist wichtig, dass sich IKT-Branche, Anwender und gesellschaftliche Gruppen wie die Netzgemeinde künftig auf Augenhöhe begegnen, deshalb öffnen wir den IT-Gipfel-Prozess. Insbesondere die traditionell starken Industriezweige wie Maschinenbau, Elektrotechnik und Automobilbau sollen stärker in diesen Dialog einbezogen werden, was die Einrichtung einer Plattform "Industrie 4.0" unterstreichen soll. Die digitale Wirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftszweig, den wir mit zahlreichen Programmen und Maßnahmen weiter unterstützen möchten. Dafür wird das Bundeswirtschaftsministerium bis 2018 ca. 430 Mio. Euro aufwenden."

Der Bundeswirtschaftsminister legt auf dem Gipfel konkrete Umsetzungsschritte für das Handlungsfeld "Digitale Wirtschaft und digitales Arbeiten" der Digitalen Agenda vor.

An den Start ging unter anderem das neue Technologieprogramm "Smart Service Welt", mit dem die Forschungs- und Entwicklungsförderung um intelligente Dienstleistungen für die "Industrie 4.0" erweitert wird. Um den Mittelstand stärker für die neuen Möglichkeiten und Potenziale der Produktion der Zukunft zu sensibilisieren, werden zudem fünf Zentren für Information und Demonstration zu Industrie 4.0 eingerichtet.

Hamburg steht auch für den digitalen Wandel in der Medien- und Kreativwirtschaft. Mit dem Fokus "Content & Technology" wurden die Chancen der digitalen Transformation für Inhalte- und Technologieunternehmen beispielhaft herausgearbeitet und präsentiert.

In der "Hamburger Erklärung" verständigten sich die Gipfelteilnehmer auf die entschlossene und verantwortungsvolle Fortsetzung der Kooperation zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in den kommenden Jahren.

Zudem wurden erste Ergebnisse des Monitoring-Reports Digitale Wirtschaft 2014 präsentiert. Danach konnte die Digitale Wirtschaft Deutschlands im 15-Länder-Vergleich einen guten fünften Platz behaupten: Bei den IKT-Umsätzen erreicht Deutschland mit einem Anteil von 4,3 Prozent an den weltweiten Umsätzen Platz fünf. Bei der Nutzung von neuen Technologien in Unternehmen liegt Deutschland im 15-Länder-Vergleich auf Rang vier. Nachholbedarf hat Deutschland beim Export von IKT. So liegt der Anteil an allen Exporten nur bei knapp neun Prozent. Das entspricht dem zwölften Rang im internationalen Vergleich. Die Digitale Wirtschaft ist mit über 91.000 Unternehmen und gut 900.000 Beschäftigten ein bedeutender Zweig der deutschen Wirtschaft. Mit einem Anteil von 4,7 Prozent an der gewerblichen Wertschöpfung liegt sie gleichauf mit dem Automobilbau und vor der Traditionsbranche Maschinenbau.

Bereits gestern fand der Young IT Day - eine Vortagesveranstaltung der AG 1 des Nationalen IT-Gipfels - unter dem Motto "Industry meets Start-ups" statt. Mehr als 300 Start-ups und Vertreter etablierter Industrie- und Anwenderunternehmen nutzten die Chance, um sich gegenseitig zu vernetzen und über Anknüpfungspunkte neuer Geschäftsmodelle zu diskutieren. Die Kooperation von Gründern und klassischer Wirtschaft ist ein zentrales wirtschaftspolitisches Anliegen und ein wichtiges Potenzial des Wirtschaftsstandorts Deutschland.