Illustration: Menschen im digitalen Raum; Quelle: BMWi / Herr Müller

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Pizza, Pasta, Pad Thai – Lieferdienste rund ums Essen boomen im Internet-Zeitalter. Immer neue Geschäftsmodelle entstehen, zum Beispiel ein Rundum-Paket für Hobbyköche: Diese wählen online ein Lieblingsrezept, erstellen per Klick eine passende Einkaufsliste und erhalten kurz darauf die Ware vom Supermarkt um die Ecke.

Auch die Bauplanung im Handwerk funktioniert digital: Mit spezieller Software können zum Beispiel Klempner auf einem Tablet virtuelle Gestaltungsmöglichkeiten erstellen. Der Kunde bekommt ein realistisches Bild vom künftigen Bad, der Handwerker kann die gewünschte Auswahl mit einem Klick beim Großhändler bestellen.

Neue Softwarelösungen, Industrie 4.0-Anwendungen, standardisierte E-Business-Prozesse und digitale Vernetzung bieten Unternehmen große Chancen: mehr Effizienz, besserer Kundenservice, höhere Kosteneinsparungen und gänzlich neue Geschäftsmodelle.

Infografik: Die Digitalisierung verändert unsere Wirtschaft fundamental. Dies betrifft alle: Handwerksbetriebe, Mittelstand, Start-ups und die Industrie. Dazu trägt auch die schnelle weltweite Verbreitung digitaler Innovationen bei.

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Netzwerke und Kapital für Start-ups

Was jungen Unternehmen häufig fehlt, ist Kapital, vor allem in der Wachstumsphase. Hier ist auch die Politik gefordert. Um Start-ups zu fördern, setzt das BMWK mit Programmen wie INVEST Investitionsanreize für Business Angel. Für Gründer ist es auch wichtig, neue Technologien und Geschäftsfelder testen und sich mit regulatorischen Fragen beschäftigen zu können. Sogenannte Reallabore als örtlich und zeitlich begrenzte Experimentierräume wären hier hilfreich.

Digital Hubs, wie sie derzeit in Deutschland entstehen, bringen deutsche und internationale Start-ups, Wissenschaftler, Investoren und Unternehmen zusammen. In diesen digitalen Ökosystemen profitieren Gründer und Gründerinnen vom Wissen und von den Netzwerken etablierter Unternehmen, diese wiederum lernen digitale Innovationen aus erster Hand kennen.

Infografik: Immerhin 13,9 % der Start-ups in Deutschland wurden 2016 von Unternehmerinnen gegründet. Damit setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort.

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„Digitalisierung zum Anfassen“ für den Mittelstand

Während Start-ups die Chancen der Digitalisierung erkannt haben und nutzen, ist der Mittelstand noch zurückhaltend. Bei gut der Hälfte der mittelständischen Unternehmen ist die Digitalisierung derzeit nicht Bestandteil der Geschäftsstrategie. Gründe sind unter anderem unzureichendes technisches und digitales Know-how im Unternehmen oder Unsicherheiten bezüglich der Kosten.

Dabei bieten Technologien wie zum Beispiel Cloud-Computing dem breiten Mittelstand die Möglichkeit, IT-Lösungen aus dem Internet zu beziehen. Dabei müssen Datenspeicher und Anwendungen gar nicht oder nicht in vollem Umfang selbst betrieben werden, gezahlt wird nach Verbrauch. Das spart Kosten und fördert die Innovationskraft und die Flexibilität – wenn man weiß, wie. Innovative Technologien wie 3D-Druck zur Ersatzteilherstellung sind im Mittelstand oftmals noch Zukunft.

„Digitalisierung zum Anfassen“ bieten deshalb elf auf ganz Deutschland verteilte Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren des BMWK. In Demonstrations- und Lernfabriken können sich Mittelständler zu digitalen Anwendungen und innovativen Technologien informieren und eigene technische Entwicklungen ausprobieren, bevor sie Investitionen tätigen.

Individuelle Möbelstücke nach Maß
Ein Regal oder Bett nach den eigenen Ideen gestalten und nach Maß fertigen lassen? Digitale Produktion macht es möglich. Am Bildschirm konfigurieren Kunden ihr Wunschmöbel, die Produktionsdaten werden an eine Tischlerei in der Nähe des Kunden übermittelt. Mittels digital gesteuerter CNC-Fräsen in der automatisierten Fertigung entsteht dort das Unikat. Eine Win-win-Situation: Die Kunden bekommen maßgefertigte Möbel zu einem guten Preis, lokale Handwerksbetriebe Aufträge, mit denen sie ihre teuren Maschinen auslasten.

Wie machen es die anderen?

Voneinander lernen – darauf setzen die G20-Staaten im Rahmen ihrer globalen Digitalisierungsinitiative. Best Practices aus den einzelnen Ländern und der Erfahrungsaustausch untereinander sollen Unterstützungsmöglichkeiten für Start-ups und KMU aufzeigen und dabei helfen, entsprechende nationale Initiativen aufzulegen.