Porträtbild von Maxim Loick; Quelle: Katrin Reuter, lizensiert unter CC-BY

Maxim Loick

© Katrin Reuter, lizensiert unter CC-BY

„Als ich mir selbst auf einer Start-up-Veranstaltung mal drei Hashtags geben sollte, ist mir spontan ‚Father, Founder, Feminist’ eingefallen“, erinnert sich Maxim Loick. Und diese Kurzbeschreibung nutzt der 42-Jährige auch nach Jahren immer noch gerne. Zurzeit steckt der IT-Berater Loick viel Energie in ein Projekt, zu dem seine Ehefrau Katrin Reuter den Impuls gab: Trackle ist ein Sensor, der nächtens die Körpertemperatur misst und die gewonnenen Daten mit einer Smartphone-App speichert und verarbeitet. Trackle hilft so zuverlässig Frauen, ihre fruchtbaren Tage zu bestimmen, ob sie nun schwanger werden wollen oder gerade nicht. „Eigentlich wollte Katrin einfach nur so etwas kaufen, weil wir das brauchten. Gab es aber nicht. Dann kommt der Noller dazu, ruckzuck stehste da und baust das Ding dann eben selbst.“ Auf dem Weg zum marktreifen Produkt hat das Start-up schon etliche Marksteine passiert: Unter anderem auf der re:publica TEN und der Internationalen Funkausstellung stellte das Trackle-Team Idee und Prototyp vor, im renommierten Wettbewerb „Rheinland-Pitch“ wurde der Siegerplatz errungen. Und soeben konnten Loick, Reuter und Noller vermelden, dass sie erfahrene Med-Tech-Investorinnen und die NRW-Bank von ihrem Konzept nachhaltig überzeugen konnten und so die Seed-Finanzierungsrunde mit einem sechsstelligen Betrag einen erfolgreichen Abschluss fand. 

Dass es in Bonn Kurse für Kinder gibt, in denen sie nicht nur den Umgang mit, sondern auch die Funktionsprinzipien von moderner Technik erlernen, geht auch auf eine Initiative Maxim Loicks zurück: „Mein Antrieb war ganz klar: Hier soll was für meine Kinder sein! So etwas gab es in unserer Heimatstadt Bonn nicht, also musste ich es selbst machen“, erinnert er sich. Und wer ihn kennt, weiß, dass er ein Mann ist, der nicht jede Idee kaputt grübelt, sondern erst einmal loslegt: „Blauäugig wie immer habe ich mir die Gebrauchsanweisung vom Coder Dojo durchgelesen, ein Logo in Photoshop zusammengeschoben und los“, grinst der zweifache Familienvater zurückblickend. Coder Dojo ist eine weltweite Initiative, bei der Jugendliche unter professioneller Anleitung kostenfrei das Programmieren erlernen können. Das Coder Dojo Bonn war nur der Auftakt des Einsatzes für digitale Bildung: Maxim Loick ist einer der Köpfe hinter Calliope, dem Mikrocontroller für den Grundschulunterricht, der beim Nationalen IT-Gipfel im November 2016 in Saarbrücken für große Aufmerksamkeit sorgte. 

Bei einer persönlichen Begegnung mit Maxim Loick wird vor allem eines schon im ersten Moment klar: er wäre unzureichend charakterisiert ohne ein viertes Hashtag mit F #Freundlichkeit. Auch in hektischen Situationen hat er meist ein entspanntes heiteres Lächeln auf dem jungenhaften Gesicht. Denn dort, wo viele Menschen Schwierigkeiten, Hindernisse und Gefahren befürchten, sieht Loick Ideen, Wege und Chancen. Maxim Loick liebt die digitale Welt, die Menschen verbinden kann. Er illustriert diese Liebe mit einem Beispiel aus der von ihm fleißig genutzten Kommunikationsplattform Twitter: „Ich kann da zum Beispiel irgendwas rumflachsen, plötzlich steigt der Bildungsminister des Saarlands, Ulrich Commerçon, ein und wenig später mischt dann noch ein Bundesminister mit. Das sind Momente, in denen ich denke: ‚What a time to be alive!‘“