Zerknüllte Papierbälle

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Smart Factory

Eingeplante Ressourcen sind plötzlich nicht mehr lieferbar? Oder Mitarbeiter fallen unerwartet aus? In der Smart Factory passen sich Produktionsanlagen flexibel an. Menschen, Maschinen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren direkt miteinander. So werden Produktions- und Logistikprozesse zwischen Unternehmen intelligent miteinander verzahnt, um die Produktion unternehmensübergreifend noch effizienter und flexibler zu gestalten. Dazu werden Werkzeuge, Maschinen oder Transportmittel mit digitalen „Augen und Ohren“ (Sensoren) sowie „Händen und Füßen“ (Aktoren) ausgerüstet und über IT-Systeme zentral gesteuert. So können zum Beispiel intelligente Transportbehälter via Funkverbindung übermitteln, womit sie gefüllt sind und wo in der Fabrik sie sich gegenwärtig befinden – das erleichtert Produktion und Logistik.

Cyber-Physical Systems (CPS)

CPS bestehen aus physischen Geräten, die mit einer speziellen Software ausgestattet sind, und die über das Internet miteinander verknüpft sind. Dadurch verbinden sie die virtuelle und reale Welt, auf die sie jeweils flexibel reagieren und effizient einwirken können. Mit Cyber-Physical Systems können zum Beispiel medizinische Ferndiagnosen erstellt, es kann aber auch der Verkehrsfluss gesteuert werden. CPS können in Smart Factories Produktionsanlagen über Firmen- und Ländergrenzen hinweg miteinander vernetzen oder autonome Fertigungssysteme aus der Ferne steuern.

Human-Machine-Interface (HMI)

Ein Human-Machine-Interface – auf Deutsch Mensch-Maschine-Schnittstelle, auch als Benutzerschnittstelle bezeichnet – ermöglicht den Dialog und die Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Dabei übersetzt und vermittelt die Schnittstelle zwischen den beiden Akteuren. Menschen können über das HMI, beispielsweise in Form eines Touchscreens, Maschinen bedienen. Gleichzeitig können Maschinen darüber maschinelle Störungen in Produktionsprozessen frühzeitig melden.

Plattform Industrie 4.0

Die deutsche Industrie, vertreten durch die Spitzenverbände VDMA, BITKOM und ZVEI, hat die Plattform Industrie 4.0 im Jahr 2013 gegründet. Im April 2015 wurde sie auf eine breitere gesellschaftliche Basis gestellt. Neben der Wirtschaft und der Wissenschaft wirken seitdem auch Politik und Gewerkschaften in der Plattform mit, die unter der gemeinsamen Leitung von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka steht. Ziel ist es, die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft mitzugestalten und zu fördern. So werden zum Beispiel wichtige Anwendungsbeispiele, dargestellt in einer Online-Landkarte, und Leitfäden für Unternehmen entwickelt. Diese sollen, insbesondere Mittelständlern den praktischen Einstieg in das Thema Industrie 4.0 erleichtern. Zudem müssen für viele Herausforderungen etwa im Bereich der Standardisierung oder der IT-Sicherheit internationale Lösungen erarbeitet werden. Deshalb arbeitet die Plattform Industrie 4.0 im Rahmen internationaler Kooperationen mit anderen Netzwerken an gemeinsamen technischen Normen und Standards für den länderübergreifenden Einsatz von Industrie 4.0.