Veranstaltung; Publikum von hinten fotografiert

© Susanne Eriksson

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die Zeichen der Zeit erkannt und ein für Bundesbehörden auf den ersten Blick ungewöhnliches Veranstaltungsformat entwickelt: Start-up Nights! Seit 2015 lädt das Ministerium regelmäßig Vertreter junger dynamischer und innovativer Unternehmen zu Branchentreffs mit Entscheidungsträgern etablierter Firmen ein. Die Start-up Nights werden so zu wichtigen Foren der Vernetzung und Anbahnung von Kontakten und Kooperationen. Start-ups und etablierte Unternehmen der selben Branche können sich austauschen und gemeinsam neue Geschäftsmodelle entwickeln. Stand zum Auftakt im vergangenen Jahr das Thema “Luft- und Raumfahrt“ im Mittelpunkt, so konnte die Parlamentarische Staatssekretärin und Start-up-Botschafterin Brigitte Zypries zuletzt Akteure aus den Bereichen „Digitale Energiewelt“ und „Social Entrepreneurship“ bei den Start-up Nights des BMWK begrüßen. Im ersten Halbjahr 2017 folgen Veranstaltungen zur Gesundheitswirtschaft sowie erneut zur Luft- und Raumfahrt. 

Mit einer anderen Seite des Phänomens „Start-up“ befasst die Veranstaltungsreihe FuckUp Nights. Hier steht der Misserfolg im Fokus – junge Unternehmer berichten von eigenen Fehlern und Misserfolgen. FuckUp Nights gibt es mittlerweile weltweit, auch in verschiedenen Städten in Deutschland. Die erste FuckUp-Veranstaltung fand übrigens 2012 in Mexiko statt. Die Grundideen dahinter: Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selbst zu machen, und wer mit einem Unternehmen scheitert, hat zumindest einmal herausgefunden, wie es nicht geht. Es geht also um gemeinsames Lernen und um die Ermutigung zum Neustart.

Bei einer FuckUp Night kürzlich in Berlin erklärte Start-up-Botschafterin Brigitte Zypries in ihrer Eröffnungsrede: „Internationale Vergleiche zeigen, dass in Deutschland die Angst vor einem Scheitern oftmals höher bewertet wird und darunter die Gründungsbereitschaft leidet. Denn ein Scheitern wird noch allzu oft als Makel bewertet und stigmatisiert. In anderen Ländern – allen voran in den USA - ist Selbständig Gewesen zu Sein, eine Lebenserfahrung und Qualifikation, die von der Gesellschaft geschätzt und anerkannt wird, auch wenn der Erfolg ausgeblieben ist. Deshalb wollen wir offen über das Thema sprechen und auch in Deutschland den kulturellen Wandel voranbringen.“