Porträtbild von Ansgar Oberholz

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Haben Sie das „St. Oberholz“ in erster Linie als Gastronomiebetrieb oder von Anfang an als Coworking Space gegründet?

Als wir 2005 das ehemalige „Aschinger“ am Rosenthaler Platz wieder zum Leben erweckt haben, gab es den Begriff des „Coworkings“ so noch gar nicht in Deutschland. Aber wir wollten von Anfang an Dinge möglich machen, Ideen einen Raum geben. 

Gibt es bekannte Unternehmen, die hier im St. Oberholz entstanden sind?

Da gibt es einige, spontan fallen mir zum Beispiel Brands4Friends und Soundcloud ein. Und Hello Fresh, dessen Wert in diesem Jahr auf 2,6 Milliarden taxiert wurde, ist hier geboren. 

Investieren Sie selbst in „Ihre“ St. Oberholz-Start-ups?

Das ist nicht mein Business, ich bin kein Investor. Da ziehe ich eine klare Grenze. Irgendjemand hatte mal die Idee, es sollte hier die Möglichkeit geben, den Kaffee nicht mit Geld, sondern mit kleinsten Unternehmensanteilen zu bezahlen. 

Mal ganz persönlich: Sie sind Unternehmer, Autor, Macher…wo arbeiten Sie persönlich am liebsten?

Das ist ganz unterschiedlich, manche Dinge gelingen mir am besten im Café oder im Coworking Space, für andere ziehe ich mich auch mal ins Büro oder nach Hause zurück. Mein ganzes Management Team arbeitet überall und nirgends. Wir haben natürlich auch ein festes Firmenbüro, aber die Einzige, die durchgängig dort arbeitet, ist unsere Buchhalterin. 

Sehen Sie sich als Herbergsvater der Berliner Start-up-Szene?

(Ansgar Oberholz lacht kurz) Das ist wirklich ein hübsches Bild. In der Tat ist es so, dass wir ein Ort sind, in dem Menschen von außerhalb in Berlin ankommen – und seit Neuestem bieten wir sogar Übernachtungsmöglichkeiten an. Also Herberge ja, aber ob ich unbedingt väterlich bin…ich weiß nicht so recht.