Was vor rund 200 Jahren die Dampfmaschine für die erste industrielle Revolution war, sind heute Bits und Bytes für die vierte industrielle Revolution: der Motor für einen tiefgreifenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel. Die Digitalisierung der Industrie verändert fundamental, wie wir produzieren, wirtschaften und arbeiten.
Industrie 4.0 verzahnt die industrielle Produktion mit Hilfe modernster Informations- und Kommunikationstechnologien auf intelligente Weise – und das ist revolutionär. In intelligenten Fabriken interagieren digital vernetzte Einheiten wie Produktionsroboter, Maschinen und Fahrzeuge eigenständig miteinander. So können Fehler schnell und selbständig behoben sowie Produkte nach individuellen Kundenwünschen hergestellt werden, in höchster Qualität und oft zum Preis von Massenware.
Das hat enorme Auswirkungen auf Produktivität, Kundenbindung und Wettbewerbsfähigkeit, erfordert aber auch eine Transformation der Industrie. Für den Innovations- und Wirtschaftsstandort Deutschland ergeben sich dadurch große ökonomische Potenziale. Nicht nur Wertschöpfungsprozesse werden sich mit der Digitalisierung der Industrie verändern; es werden auch neue Geschäftsmodelle und neue Arbeitsplätze entstehen. Die rund 8 Millionen Arbeitsplätze, die es derzeit in der produzierenden Wirtschaft gibt, gilt es für die vierte industrielle Revolution fit zu machen. Von Industrie 4.0 profitieren nicht nur große Konzerne. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen bieten intelligente Produktionsverfahren große Chancen.
Industrie 4.0 ist eine gesamtgesellschaftliche Gestaltungsaufgabe der nächsten Jahre und deshalb zentrales Thema der Digitalen Agenda der Bundesregierung. Mit den Förderprogrammen „Autonomik für Industrie 4.0“, „PAiCE – Digitale Techniken für die Wirtschaft“, „Smart Service World“ und „Smart Service World II“ stellt das BMWK rund 200 Millionen Euro bereit, um Forschung und Entwicklung für wichtige Innovationen insbesondere für Industrie 4.0 zu fördern. Und die „Plattform Industrie 4.0“ unter der Leitung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek bringt Unternehmen, Gewerkschaften, Wissenschaft und Politik an einen Tisch. Ziel: Deutschland soll bei der vierten industriellen Revolution als Leitmarkt und Leitanbieter weltweit ganz vorne mitspielen – und das unter Einbindung aller Beteiligten.