IKT-Branchenbild 2022

IKT-Branche erreicht neue Höchstwerte bei Umsatz und Bruttowertschöpfung, Investitionsausgaben nehmen wieder zu

Im Jahr 2021 erwirtschaftete die IKT-Branche einen Umsatz von knapp 304 Milliarden Euro und wächst damit nach dem Rückgang im vergangenen Jahr stark. Die Bruttowertschöpfung stieg im elften Jahr in Folge und liegt bei etwa 135 Milliarden Euro. Die Investitionsausgaben nahmen ebenfalls wieder zu, nachdem sie im letzten Jahr geschrumpft waren, bleiben mit etwa 24 Milliarden Euro aber hinter dem Spitzenwert von 2019 zurück. Dieser insgesamt positive Trend zeigt sich auch in der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und Selbständigen in der IKT-Branche. Die IKT-Branche beschäftigte im Jahr 2021 rund 1,37 Millionen Erwerbstätige in rund 100.000 Unternehmen. Dies entspricht einem erneuten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um rund 73.000 Arbeitsplätze. Die IKT-Branche generierte im Jahr 2021 rund 5,4 Prozent der Wertschöpfung der gesamten gewerblichen Wirtschaft. Der weit größte Teil der Wertschöpfung entfällt dabei auf die IKT-Dienstleister. Deren Bruttowertschöpfung wächst seit 2010 kontinuierlich auf 119 Milliarden Euro im Jahr 2021. Aber auch die Bruttowertschöpfung des Teilbereichs IKT-Hardware stieg im Vergleich zum Vorjahr stark von 11 auf 15 Milliarden Euro.

IKT-Branche ist spitze bei Innovation und Gründungen

Eine besondere Stärke der IKT-Branche ist ihre Innovationsfähigkeit. Das zeigt sich unter anderem bei der Innovatorenquote, also dem Anteil der Unternehmen, die in den letzten drei Jahren ein neues oder merklich verbessertes Produkt oder einen neuen oder merklich verbesserten Prozess eingeführt haben. Mit einem Wert von 80 Prozent für den Zeitraum 2018 bis 2020 liegt der IKT-Sektor im Branchenvergleich auf dem ersten Platz und ist gemessen an diesem Wert die innovativste Branche in Deutschland – noch vor den Wirtschaftszweigen Elektrotechnik und Maschinenbau (77 Prozent) sowie Fahrzeugbau (75 Prozent).

Positive Gründungsdynamik in der IKT-Branche

Start-ups und Innovationen sind von enormer Bedeutung für das wirtschaftliche Wachstum. Auch hier behauptet sich die IKT-Branche erneut als starker Treiber: Mit rund 8.250 Unternehmensgründungen und einer Gründungsrate von 7,7 Prozent über die vergangenen drei Jahre liegt die IKT-Branche im Branchenvergleich auch hier auf dem ersten Platz. Es folgen Verkehr und Logistik (5,8 Prozent) und Touristik (5,7 Prozent). Die Gründungsrate beschreibt den Anteil der Unternehmen, die bezogen auf den Gesamtbestand in einer Branche in einem Jahr neu gegründet wurden und wird über einen Dreijahreszeitraum gemittelt. Auch ein Blick auf den Gründungsindex verdeutlicht die starke Position der Branche. Während Unternehmensgründungen der Gesamtwirtschaft seit 2005 überwiegend rückläufig waren, verläuft die Gründungsdynamik der IKT-Branche günstiger und hält sich trotz Schwankungen auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Zuletzt stiegen die Gründungen in der IKT-Branche außerdem erneut an. Der Index hat aktuell mit 123 Punkten seinen höchsten Stand seit Beginn der Zeitreihe 2022, wo er auf 100 Punkte festgelegt wurde. Die hohe Gründungsdynamik in der IKT-Branche ist hauptsächlich auf das Gründungsgeschehen bei den IKT-Dienstleistern zurückzuführen. Rund 98 Prozent der IKT-Gründungen fallen in den Dienstleistungsbereich.