Dieses Bild zeigt das Team von Picum MT.

Das Team von Picum MT, Gründer Dr. Dominik Brouwer ganz rechts.

© Kevin Luck PHOTOGRAPHY

„Start-ups leisten einen großen Beitrag für den Wirtschaftsstandort Deutschland“

Werkzeugplattformen, die wie Ameisen über Industriebauteile krabbeln und dabei Wartungsarbeiten wie Bohren, Schleifen und Schweißen erledigen? Was klingt wie aus einer fernen Zukunft, kann dank Picum MT schon bald Realität in der hiesigen Industrie werden. Die Grundlage für die Idee von Picum MT bildet dabei eine integrierte Softwarelösung, die ausgeklügelte Algorithmen, neuartige Messtechnik und präzise Hardware kombiniert.

Wie und wo kam es zur ersten Idee für Picum MT?

Während meiner Arbeit am Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW Hannover) entstand die Idee für unsere mobile Maschine. Ich habe konkret bei einem Kundentermin den Bedarf festgestellt und mich inspirieren lassen. Erst wurde die Idee skizziert, berechnet und bereits kurze Zeit später haben wir unsere Idee zum Patent angemeldet. Durch die anschließende Entwicklung eines marktnahen Prototyps konnten wir erfolgreich einen EXIST-Forschungstransfer einwerben.

Was waren die größten Herausforderungen und Erfolge bei der Unternehmensgründung?

Bei der Markteinführung neuer Systeme, die etwas grundsätzlich anders machen und komplett neu durchdacht sind, muss häufig gegen Vorbehalte angekämpft werden. Von Interessenten hören wir des Öfteren Sätze wie „Das haben wir noch nie so gemacht.”. Hier hilft meist eine Live-Demonstration, um potenzielle Kunden von der Leistungsfähigkeit unseres Systems zu überzeugen. Dadurch haben wir bereits viel positives Feedback erhalten und einen großen Erfolg erzielt: eine mündliche Kaufzusage von einem Kunden in der Automobilindustrie und ein entsprechendes LOI (Letter of Intent) für den Maschinenkauf.

Was würden Sie sich von Deutschland als Gründungsstandort wünschen?

Wir empfinden den Gründungsstandort Deutschland, insbesondere auch Niedersachsen, als gut. Es werden zahlreiche Förderungen für Gründer angeboten, wie beispielsweise HannoverImpuls oder Exist – Existenzgründungen aus der Wissenschaft. Diese Unterstützung ist für Start-ups sehr hilfreich und insbesondere zu Beginn der Gründungsphase notwendig. Des Weiteren wird den Start-ups bzw. Gründern die Teilnahme an vielen Wettbewerben (deutschlandweit oder regional) ermöglicht. Für die Frühphaseninvestoren könnten noch stärkere Anreize (u.a. durch die Reduzierung des Bürokratieaufwands und noch größere Steuervorteile insbesondere für Business Angels) seitens der Politik geschaffen werden. Start-ups tragen ein enormes Risiko und leisten einen großen Beitrag für die Entwicklung des Technologiestandorts Deutschland.

Was ist Ihr Tipp an Gründungsinteressierte? Welchen Rat würden Sie ihnen mit auf den Weg geben?

Bei einer Geschäftsidee kann ich nur empfehlen, den Mut zu haben, den Schritt in die Gründung zu wagen und potenzielle Investoren von der Idee zu überzeugen. Dabei sind ein starkes, kompetentes Team und der gemeinsame Zusammenhalt unerlässlich. Auch wenn Ihr mal eine Niederlage erlitten habt: trotzdem weiterhin am Ball bleiben und wieder aufstehen. Ihr leistet einen sehr großen Beitrag für den Wirtschaftsstandort Deutschland!

Weitere Informationen