Preisverleihung

Eine Software zur intuitiven Programmierung von Industrierobotern, Datenübertragung per Licht statt Funk und Werkzeuge, die wie Ameisen über industrielle Bauteile krabbeln und autonom Arbeiten wie Bohren, Schweißen oder 3D-Drucken erledigen – diese und weitere spannende Geschäftsideen wurden am 24. April 2018 auf der Hannover Messe ausgezeichnet. Verliehen wurden die 22 Preise von Dr. Andreas Goerdeler, Unterabteilungsleiter nationale und europäische Digitale Agenda im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), der den Gründerwettbewerb schon seit der Geburtsstunde im Jahr 1997 begleitet.

Wolfram Groß, Projektleiter des Gründerwettbewerbs bei der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, zeigt sich sichtlich stolz: „Selbst in diesem frühen Stadium der Gründung haben unsere Preisträgerteams oft schon eine sehr genaue Vorstellung davon, wo sie mit ihrem Start-up in den nächsten Jahren stehen möchten. Sie träumen und verlieren dabei trotzdem nicht den Bezug zur Realität. Genau solche Visionäre brauchen wir. Denn sie sind nicht nur wertvolle Unternehmer und Arbeitgeber, sondern auch innovative Kooperationspartner für den etablierten Mittelstand.“

An den Tagen vor und während der Preisverleihung hatten einige der Preisträgerteams schon ihren ersten Messeauftritt auf dem Gemeinschaftsstand des BMWi. So stellte das Team von Demodesk am ersten Tag der Messe sein neuartiges webbasiertes Tool vor, um Desktop-Inhalte mit anderen zu teilen. Dieses ist optimiert für Cloud-Anwendungen und kommt ohne zusätzliche Software aus. Die Vorteile gegenüber der Konkurrenz fasst Veronika Riederle, Mitgründerin und Geschäftsführerin der Demodesk GmbH wie folgt zusammen: „Unsere Anwendung ist deutlich einfacher, schneller und sicherer als herkömmliche Screen-Sharing-Angebote“. Am zweiten Tag standen die Motion Miners mit ihrer Lösung zur Optimierung von Arbeitsprozessen im Fokus der Gründer-Arena auf dem BMWi-Stand. Die Idee: Mithilfe von mobilen Sensoren werden die Bewegungen der Mitarbeiter automatisiert erfasst und anschließend analysiert. Aus diesen Daten werden über KI-Verfahren die einzelnen Arbeitsschritte rekonstruiert und für Analysen bereitgestellt – sei es zur Bewertung der Effizienz eines Arbeitsablaufs oder dessen Ergonomie. „Wir fokussieren uns voll auf den Menschen, nutzen die Technik, um die Arbeitsprozesse für den Menschen zu optimieren“, sagt Sascha Feldhorst, Co-Founder bei der MotionMiners GmbH.

Ihren Auftritt auf der Hannover Messe nutzten die Start-ups vor allem zum Netzwerken mit anderen Gründern und natürlich mit potenziellen Kooperationspartner aus der Industrie. Aber auch bei Investoren bietet die Auszeichnung als Qualitätssiegel einen Mehrwert:

„Wenn wir jetzt vor Investoren pitchen, können wir immer sagen, dass wir mit einem Hauptpreis beim Gründerwettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums ausgezeichnet wurden. Das ist auf jeden Fall ein Vorteil gegenüber anderen Start-ups. Die Geldgeber vertrauen uns schneller und wissen, dass unsere Idee bereits eindringlich geprüft wurde“, erklärt Veronika Riederle zuversichtlich.

Als nächstes stehen nun die individuellen Coachings der Preisträgerteams auf dem Programm. Dabei wird die Geschäftsidee noch einmal auf Herz und Nieren geprüft. Gemeinsam mit Experten aus dem Team der VDI/VDE Innovation + Technik decken die Gründerinnen und Gründer ihren Handlungsbedarf auf und beraten die nächsten wichtigen Schritte. Zusätzlich bekommen die Teams die Möglichkeit, an regelmäßig stattfindenden Seminaren und Workshops teilzunehmen.