Frauen bekommen weniger Geld als Männer. Das verdeutlicht nicht nur der alljährliche Equal Pay Day, sondern auch ein Blick auf die Start-up-Investitionslandschaft. Von Männern gegründete Jungunternehmen akquirieren durchschnittlich 2,1 Mio. US-Dollar Kapital, von Frauen gegründete Unternehmen lediglich 930.000 US-Dollar. Das ergab eine Analyse von 350 Start-ups durch die Boston Consulting Group. Doch Frauen setzen das Geld offenbar besser ein: Während Gründerinnen im Schnitt 78 Cent pro investiertem Dollar erlösen, sind es bei Gründern nur 31 Cent.

"Das Kapitalgefälle zwischen Unternehmensgründungen von Frauen und Männern erklärt sich unter anderem mit dem Geschlechterverhältnis unter den Investoren selbst. Es gibt noch immer nur wenige einflussreiche Wagniskapitalgeberinnen, aber gerade sie investieren verstärkt in von Frauen gegründete Start-ups. Dass diese Jungunternehmen mit 78 Cent pro investiertem Dollar mehr als doppelt so viel wie ihre männlichen Pendants erlösen, ist für angehende Gründerinnen eine Chance“, sagt Wolfram Groß, Projektleiter des Gründerwettbewerbs bei der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH. „Wir beobachten immer wieder, dass sie mit Blick auf ihr Geschäftsmodell und vor Investoren vorsichtiger agieren. Erst wenn eine klare Erfolgsperspektive besteht, bauen viele Jungunternehmerinnen ihr Team aus und treten gegenüber Geldgebern offensiver auf. Die nachweislich höheren Erlöse können angehende Gründerinnen nun zum Anlass nehmen, frühzeitig und selbstbewusst zu agieren. Außerdem ist die Zahl ein starkes Argument dafür, dass Geldgeber für Investitionsentscheidungen weniger auf ihr Bauchgefühl vertrauen sollten. Der ‚Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen‘ unterstützt Gründerinnen nicht nur bei der Vernetzung mit Investoren. Durch Coaching und Workshops erhalten sie beispielweise das nötige Know-how, um beim Investoren-Pitch die richtigen Akzente zu setzen.“

Die Daten zur Zahl des Monats stammen aus einer Analyse der Boston Consulting Group, die hier im Detail eingesehen werden kann.