Portraits von Alex Hofmann

© Alex Hofmann

Alex Hofmann ist stellvertretender Chefredakteur bei Gründerszene, Deutschlands führendem Online-Magazin für die Digitalwirtschaft, und steht jeden Tag mit der Start-up-Szene im engen Kontakt. Gründerinnen und Gründern rät er, immer an die langfristige Beziehung zum Journalisten zu denken. Kurzfristige Maßnahmen, die auf schnelle Veröffentlichungen abzielen, bringen meist nicht viel.

1. Schicke Informationen nicht willkürlich an alle Kontakte, sondern kenne dein Gegenüber

Journalisten erhalten oft mehrere hundert E-Mails am Tag. Damit eine E-Mail aus diesem Wust heraussticht, sollte man schnell erkennen, worum es in der Nachricht geht. In der Nachricht selbst sollte es knackig weitergehen: neugierig machen – wir suchen interessante Geschichten. Lange Einleitungen, Ansprache mit falschem Namen, oder unverständliche Formulierungen – all das ist leider an der Tagesordnung. Nehmt euch vor der Medienansprache also die Zeit, herauszufinden, wer der beste Ansprechpartner für euer Thema ist und ob das Medium überhaupt über die entsprechenden Inhalte berichtet.

2. Sei nicht aufdringlich, sondern informiere rechtzeitig

Warum eine Meldung nicht aufgegriffen wird, kann viele Gründe haben. Auch wenn sie interessant ist, lassen die Nachrichtenlage oder die Zeit eine Berichterstattung vielleicht einfach nicht zu. Leider haben wir nicht die Ressourcen, auf jede E-Mail zu antworten. Anrufe oder Emails mit der Frage: „Ist meine E-Mail angekommen?“ ändern das erst einmal nicht. Das heißt natürlich nicht, dass man etwa bei zeitkritischen Themen nicht nachfragen kann. Aber: Nicht jede Nachricht ist eine „Bomben-Story“, zumindest nicht für jedes Medium. Statt Journalisten kurzfristig mit News zu überhäufen, ist es besser, langfristige Beziehungen aufzubauen und Neuigkeiten bereits früh im Vorfeld zu „anzubahnen“. Mehr Vorbereitungszeit bedeutet, dass wir die Geschichte besser erzählen können.

3. Erfinde nichts, um Dich interessant zu machen, sondern bleib bei der Wahrheit

Geschäftszahlen sind gerade bei Start-ups spannend. Wichtig ist dabei aber, bei der Wahrheit zu bleiben und die Zahlen nicht künstlich zu verklären oder in die Höhe zu schrauben. Eine Finanzierung von 150.000 Euro als „mittlere sechsstellige Summe“ zu verkaufen, ist schlichtweg falsch. Meist bekommen Journalisten doch heraus, dass sie hinters Licht geführt wurden. Und das ist natürlich keine gute Basis für die weitere Berichterstattung. Bleibt also bei der Wahrheit. Wenn ihr zu Zahlen nichts sagen wollt, ist das okay. Sachen übertrieben zu schönen aber nicht.