Dr. Michael Baumann, Co-Gründer von TWAICE Technologies
Gemeinsam gründeten Dr. Michael Baumann und Dr. Stephan Rohr das Batterieanalytik-Start-up TWAICE. Die von ihnen entwickelte Software macht es möglich, den Zustand von Lithium-Ionen-Batterien in Elektrofahrzeugen in Echtzeit präzise zu analysieren und dadurch beispielsweise die Leistung zu optimieren oder die Lebensdauer zu erhöhen. Ein Beitrag zum nachhaltigen Erfolg der Elektromobilität – in Deutschland und international.
Weil man auch als kleine Firma großes bewirken kann
Gründung ist eine wahnsinnig intensive Reise, von Anfang an. Und es macht unglaublich viel Spaß, das umzusetzen, wofür man brennt, andere Leute für sein Thema zu begeistern und wirklich Schritt für Schritt eine Firma aufzubauen.
Natürlich bereichert die Gründung eines Unternehmens das Leben – bei unserem Motiv erst recht! Elektromobilität und erneuerbare Energien, das sind global unglaublich wichtige Themen, mit denen wir uns heute konfrontieren müssen, damit wir Menschen auch in 100 Jahren noch gut auf unserem Planeten leben können. Zu merken, dass man auch als kleine Firma einen großen Unterschied machen und einen Teil dazu beitragen kann, diese – vielerorts sehr realitätsfern gehandelten, globalen - Themen effizienter angehen zu können. Es ist ein erhebendes Gefühl, als kleine Firma Teil von etwas ganz Großem zu sein.
Weil es ein unglaubliches Gefühl ist, die eigene Idee groß werden zu sehen
Am 1. September 2021 haben sieben Leute neu bei uns angefangen. Das bedeutet, unsere Firma ist an einem Tag um 10 Prozent gewachsen. Das sind Momente, in denen man unglaublich stolz ist, dass die Firmenentwicklung so schnell vorangeht und dass so viele Leute wirklich Bock haben, dieses Thema mitzutreiben und nach vorne zu bringen.
Weil man ständig über sich hinauswächst
TWAICE ist jetzt drei Jahre alt und wir haben schon so viel erreicht. Man darf aber nie vergessen, dass die Reise lang ist, eine große Firma aufzubauen. Natürlich hat man, wenn eines erreicht ist, immer schon die nächsten Ziele vor Augen und will diese möglichst schnell umsetzen. Aber teilweise dauert es einfach seine Zeit. Insbesondere in einer Phase des Wachstums, in der die Gründer viel mehr Aufgaben und Verantwortung dem Team übergeben. Nur so hat man die Chance, weiter zu wachsen und eine große, international agierende Firma aufzubauen. Also mussten wir erstmal lernen, geduldig zu sein, loszulassen und in den Prozess zu vertrauen – nichts davon stand in unserem Businessplan.
Ein letzter Tipp noch: Wovon sollten Gründungsinteressierte die Entscheidung für das eigene Unternehmen abhängig machen?
Das Wichtigste ist, sich selbst nicht im Weg zu stehen oder allzu hohe Hürden aufzubauen. Ich gebe den Tipp, sich Gedanken wie „Was passiert, wenn es nicht klappt?“ oder „Wie würde sich ein Scheitern auf meinen Lebenslauf auswirken?“ gar nicht erst zu machen, sondern sich einfach in das Thema zu stürzen, sich auszuprobieren und dann mit Motivation dabei zu bleiben. Dann merkt man schnell, ob das Vorhaben eine potenzielle Zukunft hat oder nicht.