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Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, betonte in ihrer Begrüßung die Bedeutung von Kommunen als Schlüssel zum Erreichen von Klimaschutzzielen. Sie sind sowohl Betroffene des Klimawandels als auch Verursacher von Treibhausgasen. Schätzungen zufolge können durch digitale Technologien 150 Megatonnen CO2 bis 2030 eingespart werden. Dieses Potenzial ist noch nicht gänzlich ausgeschöpft. Es braucht gute Praxisbeispiele, die Digitalisierung als Werkzeug für den Klimaschutz nutzen und andere Kommunen nachahmen können.

Die Initiative Stadt.Land.Digital unterstützt hierbei. Sie begleitet und vernetzt Kommunen auf ihrem Weg zur smarten Stadt und digitalen Region und trägt gute Praxisbeispiele in die Fläche. Auf der Bundeskonferenz stellte sich die Initiative Stadt.Land.Digital in einem neuen Video vor. Das Video finden Sie hier.

Dr. Christine Kahlen, Leiterin der Unterabteilung Digitalpolitik und digitale Wirtschaft im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, diskutierte anschließend mit Alexander Handschuh, Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Claudia Kalisch, Oberbürgermeisterin der Hansestadt Lüneburg, Sabine Meigel, Vorsitzende des Arbeitskreises Digitalisierung des Deutschen Städtetags und Dr. Susanna Zapreva, Vorstandsvorsitzende der enercity AG, über Chancen und Herausforderungen in der digitalen Transformation von Kommunen und wie digitale Technologien bereits heute konkret zum Klimaschutz beitragen. Astrid Frohloff moderierte die Podiumsdiskussion.

Tenor der Diskussion auf dem EUREF-Campus in Berlin war, dass Innovationen nicht immer im Vordergrund stehen müssen. Es gibt viele bestehende gute Beispiele, von denen andere Kommunen lernen können. Dazu ist ein wirksamer Wissensaustausch erforderlich. Auch die Vernetzung und der interkommunale Austausch sind sinnvoll. Projekte können oft gemeinsam günstiger und besser umgesetzt werden.

Eine stärkere Zusammenarbeit von Kommunen und Start-ups ist von beiden Seiten gewünscht. Sie gelingt jedoch noch nicht oft genug. Komplexe Beschaffungsprozesse sind eine Hürde für erfolgreiche Kooperationen. Hier können gute Beispiele im Vergabeprozess für Innovationspartnerschaften helfen, Vorbehalte abzubauen und damit die Zusammenarbeit von Kommunen und Start-ups fördern.

Alex Dieke, Leiter der Geschäftsstelle Stadt.Land.Digital, präsentierte auf der Bundeskonferenz erste Ergebnisse der Kommunalstudie 2022. Die repräsentative Befragung von deutschen Kommunen zu ihrem Digitalisierungsstand zeigt, dass Kommunen auf einem guten Weg zur smarten Stadt und digitalen Region sind. 78 Prozent der befragten Kommunen planen, erarbeiten oder haben 2022 bereits eine Digitalisierungsstrategie. Über die Hälfte der Kommunen adressiert auch Klimaschutz in ihren Strategien.

Die Pause nutzten die interessierten Kommunalvertreter, um Umsetzungsbeispiele auf dem EUREF-Campus zu besichtigen. Auch der Veranstaltungsort der Bundeskonferenz steht ganz im Zeichen des Klimaschutzes. Seit dem Start in 2008 hat sich das Stadtquartier zu einem europaweit einzigartigen Ort der Energiewende entwickelt. Auf dem Gelände erproben klimafreundliche Unternehmen vielfältige innovative Projekte.

Bei Führungen über den EUREF-Campus konnten die Teilnehmenden der Bundeskonferenz einige dieser Projekte besichtigen. Eine Energiewerkstatt vor Ort erzeugt den gesamten Energiebedarf des Geländes CO2-neutral. Straßenlaternen dienen als Ladestationen für E-Fahrzeuge und eine Mobilitätsstation vernetzt regenerative Energieerzeuger, Speicher und lokale Energieverbraucher.

In drei parallelen Workshops diskutierten Teilnehmende anschließend über die Rolle von digitalen Technologien in Schwerpunktthemen des kommunalen Klimaschutzes. Gute Beispiele zum Einsatz von smarten Sensoren, intelligenten Steuerungstools und nachhaltigen Mobilitätsangeboten zeigen, wie Kommunen Energie und CO2 einsparen können.

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Die Podiumsdiskussion und die Workshops zeigten deutlich die Chancen, die digitale Technologien für den Klimaschutz bieten. Die Kommunen machen Fortschritte in ihrer digitalen Transformation, es gibt jedoch auch noch große ungenutzte Potenziale. Immerhin ist das Bewusstsein in den Verwaltungen dafür in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Sie erkennen, dass Digitalisierung eine Chance bietet, um mehr Klimaschutz erreichen und gleichzeitig ein attraktives Wohn-, Arbeits- und Lebensumfeld zu schaffen.

Unseren ausführlichen Bericht mit Fotos zur Bundeskonferenz der Initiative Stadt.Land.Digital finden Sie hier.