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Digitale Schule: Isarnwohld-Schule Gettorf

Schulhof Isarnwohl Schule Gettdorf

© Isarnwohld-Schule Gettdorf

Ziel/Nutzen der Lösung

Die Isarnwohld-Schule Gettorf entwickelt sich zu einer digitalen Schule. Alle pädagogisch genutzten Räume werden mit einem großen Display, einem Lautsprecher und einem Apple-TV ausgestattet. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler können über das Schulnetzwerk IServ Aufgaben bearbeiten und an Videokonferenzen teilnehmen. Ziel ist es, allen Schülerinnen und Schülern die gleichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen und Lehren zu bieten. So werden neue pädagogische Wege etabliert, die sich an dem aktuellen Prozess der digitalen Transformation orientieren.

Lösungsbeschreibung

Der Digitalpakt des Bundes fördert die Isarnwohld-Schule Gettorf mit rund 450.000 Euro. Mithilfe dessen wurden die digitalen Endgeräte, wie beispielsweise die Displays und Tablets, finanziert. Der Schulträger kommt für die Kosten der Wartung und der Administration auf. Die administrativen Aufgaben, die auf die Schule aufgrund der Digitalisierung zukommen, übernimmt der stellvertretende Schulleiter zusammen mit einer weiteren Lehrkraft. Unterstützt wird die Schule durch eine Hilfskraft, die vom Schulträger finanziert wird. Die Hilfskraft betreut auch Grundschulen in der Umgebung.
Zunächst wurde eine WLAN-Anlage eingebaut; die Kosten betrugen rund 350.000 Euro. Aus dem Digitalpakt stehen der Isarnwohld-Schule Gettorf finanzielle Mittel für die Ausstattung mit Präsentationsmedien im Umfang von rund 280.000 Euro zur Verfügung. Die digitale Ausstattung wird rund 950 Schülerinnen und Schülern sowie rund 90 Lehrkräften zur Verfügung gestellt.
Die Schule besitzt nun ein flächendeckendes WLAN, welches in allen Räumen verfügbar ist. Die Kapazität ist ausgelegt auf bis zu 1.200 Personen. Um einen guten Empfang in jedem Raum sicherzustellen, wurde jeweils ein Access Point für zwei Räume installiert. Diese Basisstationen sind über ein LAN-Kabel mit dem Router verbunden und bauen das eigene WLAN-Netzwerk auf. Dieses Netzwerk ist in das Schulnetzwerk IServ integriert und stellt einen geschützten Zugang zur Verfügung. Schülerinnen und Schüler wird ermöglicht, sich mit maximal zwei Geräten zu registrieren.
Neben dem Schulnetzwerk gibt es zudem ein Verwaltungsnetzwerk. Dies wird getrennt vom Schulnetzwerk geführt und ist extra gesichert. Darüber hinaus werden alle Räume identisch ausgestattet. Die Schule besitzt auch ein Videokonferenzsystem, welches in IServ integriert ist. Die Lehrkräfte erhalten ein Tablet (Ipad Air) inklusive Stift. Alle Displays in den pädagogisch genutzten Räumen sind mit einen Apple TV verknüpft, womit sich die Displays steuern lassen. Derzeitig werden in der Schule 21 Displays (75 beziehungsweise 82 Zoll) genutzt. Der Apple TV ist einfach mit einem HDMI-Kabel an das Display im Klassenraum anzuschließen. Über das schulinterne Kommunikationssystem IServ ist digitales oder hybrides Lernen möglich. Es enthält Funktionen wie das Abhalten von Videokonferenzen, ein E-Mail-Programm, einen Nachrichtendienst und Aufgabenmodule. Schülerinnen und Schüler erhalten über IServ einen gefilterten Zugang. Darüber hinaus gibt es eine Plattform, auf der die Stundenpläne einsehbar sind. Hierüber läuft ebenfalls das Programm zur Stundenplanerstellung (WebUntis). Das digitale Klassenbuch wurde im August 2021 eingeführt. Um ein konstantes Netz zu gewährleisten, hat die Schule in einen Glasfaseranschluss investiert, der eine Geschwindigkeit von bis zu 200 Mega Bits pro Sekunde erlaubt. Die (Kreide-)Tafel bleibt in allen Räumen erhalten.
In einem ersten Schritt wurde ein flächendeckendes WLAN-System aufgebaut. Zur Umsetzung des Projekts gründete die Schule den Arbeitskreis Mediengestaltung. Der Arbeitskreis besteht aus Mitgliedern des Kollegiums. Die technische Umsetzung der Ausstattung mit WLAN übernahm der Informations- und Kommunikationsdienstleister Dataport. Damit die Lehrkräfte die digitale Technik kompetent und sicher anwenden, sind Fortbildungen erforderlich. Diese haben zum Teil bereits stattgefunden. Die Lehrkräfte haben bereits eine Fortbildung zur Bedienung und zum Umgang mit Tablets erhalten. Fortbildungen über den Einsatz im Zusammenspiel mit den Displays stehen noch aus. Danach wird sich eine Phase der fachspezifischen Fortbildungen anschließen. In den Fachschaften wird jeweils mindestens eine Lehrkraft als Ansprechpartnerin und Ansprechpartner für fachspezifische Fragen des digitalen Lernens im Unterricht benannt.
In den Fortbildungen lernen die Lehrkräfte den sicheren Umgang mit den Tablets und wie diese mit den Displays verbunden werden. Darüber hinaus werden sie in Bezug auf neue (medien-) pädagogische Möglichkeiten geschult. Dies übernimmt der Arbeitskreis. Zusätzlich wird es neue Fortbildungsformate geben wie Barcamps oder Mikrofortbildungen. Da alle Beteiligten dieselbe Technik verwenden werden, fungieren einige Lehrkräfte als Multiplikatoren. Der Schulträger sucht derzeit eine IT-Fachkraft, die die technische Unterstützung übernimmt. Ein IT-Administrator wird zukünftig auch die Grundschulen des Schulverbandes betreuen. Da sich alle Schulen des Schulverbandes auf das oben beschriebene System (Ipad Air, Apple TV, Displays, Lautsprecher, Geräteverwaltung über die Softwarelösung Jamf School) geeinigt haben, wird es auch schulartübergreifende Fortbildungsveranstaltungen geben. Kolleginnen und Kollegen der Grundschulen und das Kollegium der weiterführenden Isarnwohld-Schule arbeiten dadurch enger zusammen.
Durch die digitale Schule erhalten alle Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler den gleichen Zugang zu digitalen Medien. Die gute Internetanbindung in der Schule schafft eine geeignete Lernatmosphäre, die mithilfe moderner Technik unterstützt wird. Das Problem sozialer Ungleichheit durch unterschiedliche Technikausstattung wird angegangen.
Den Schülerinnen und Schülern ist es gestattet, ihre eigenen digitalen Endgeräte mitzubringen. Schülerinnen und Schüler, die keine eigenen Endgeräte besitzen, bekommen ein Tablet von der Schule gestellt. Alle Lehrkräfte sind mit digitalen Endgeräten ausgestattet. Um einen verlässlichen Umgang mit dem Gerät sicherzustellen, ist es ihnen gestattet, ihr Gerät mit nach Hause zu nehmen. Eine Konfiguration auf individuelle und fachspezifische Besonderheiten ist gewährleistet. Somit wird die digitale Schwelle niedrig gehalten und sichergestellt, dass jede und jeder sich mit dem digitalen Medium wohlfühlt und auskennt. Die digitalen Hilfsmittel sollen unterstützend im Unterricht wirken. So ist es zum Beispiel möglich, Lehrmaterial schnell und unkompliziert mit allen zu teilen.
Die digitale Infrastruktur wurde datenschutzrechtlich abgenommen. Dazu gehören auch die in den Räumen installierten Videokonferenzsysteme.

Kommunen

Das Projekt wird in folgenden Kommunen umgesetzt:

Gettorf, Schleswig-Holstein

bis 20.000 Einwohner

Land

Das Projekt bietet neue Möglichkeiten für pädagogische Konzepte. Die Schülerinnen und Schüler genauso wie die Lehrkräfte erhalten die Chance, digitale Lehre umzusetzen und zu nutzen. Zukünftig werden die Kosten für Lehrmaterialien reduziert, da beispielsweise Arbeitsmaterial nicht mehr ausgedruckt werden muss. Ferner ist ein Konzept zu erarbeiten, wie und zu welchen Kosten digitale Schulbücher genutzt werden. Digitale Schulbücher sind nachhaltiger und erlauben gegebenenfalls einen schnelleren Wechsel der Lehrwerke.

Die Weiterentwicklung des Unterrichts mithilfe digitaler Medien bildet die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler ab. Schülerinnen und Schüler erhalten mit den technischen Geräten die Möglichkeit, über unterschiedliche Lernkanäle das digital vernetzte Arbeiten zu erlernen. Dabei arbeiten sie selbstständig und kooperativ zum Beispiel an einem gemeinsamen Dokument, versehen analoge Medien wie Plakate durch QR-Codes mit vertiefenden Inhalten oder eignen sich verschiedene Medienkompetenzen an. Medienkompetenzen wie das Erstellen von Filmen, die Dokumentation von Experimenten über Fotos und digitale Notizen oder die Erschließung und Bewertung verschiedener digitaler Quellen im Internet können erworben und vertieft werden.

Für den WLAN-Ausbau ist die Isarnwohld-Schule Gettorf Referenzschule geworden. Sie übernimmt eine Vorreiterrolle in Sachen Digitalisierung. Lehrkräfte anderer Schulen werden die Möglichkeit erhalten, am Unterricht zu hospitieren. Dadurch sind sie in der Lage, ihre Erfahrungen an ihren eigenen Schulen einzubringen. Erfahrungen und Erkenntnissen werden zudem im Austausch mit anderen Schulen zur Verfügung gestellt.

Beteiligte Projektpartner