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GeoNetBake

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© Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer Hamburg (LSBG)

Ziel/Nutzen der Lösung

Ziel des Projekts ist es, Baustelleninformationen digital und automatisiert zu erfassen. Dazu wurden georeferenzierbare, sensorgestützte Baustellenbaken entwickelt, die in nahezu Echtzeit Informationen zu - unter anderem - der konkreten Lage, Fahrtrichtung und Fläche der Straßenbaustelle erfassen. Ein wichtiger Fokus des Projekts lag darauf zu prüfen, wie und wo die Sensoren am besten verbaut werden können, sodass sie im Straßenverkehr eingesetzt werden dürfen und möglichst wenig Aufwand auf der Baustelle verursachen. Im Ergebnis werden die Sensoren in die Warnleuchte integriert.
Die Stadt Hamburg profitiert von der Lösung. Künftig werden alle Baustellen automatisch, in Echtzeit und mit hochgenauer Positionierung der Absperrfläche erfasst.

Lösungsbeschreibung

Auftraggeber des Projektes ist die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende Hamburg. Gefördert wird das Projekt anteilig durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Förderrichtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“. Die sensorgestützte Warnleuchte soll zukünftig als Produkt vermarktet werden.
Das Projekt hat spezifische Sensoren entwickelt und in die Warnleuchten integriert. Die Sensoren erfassen Daten zu der konkreten Lage, Fahrtrichtung und Absperrfläche der Straßenbaustelle. Die Daten werden in Echtzeit per Satellit abgerufen und bereitgestellt.
Zunächst gehen die Daten der einzelnen Sensoren auf den Datenplattformen der Sensorhersteller ein und werden dort aufbereitet. Anschließend übermitteln die Sensorhersteller die Daten an den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), der die Qualität der Daten prüft und sicherstellt. Im letzten Schritt werden die Daten über die zentrale offene Datenplattform, die Urban Data Platform der Stadt Hamburg, veröffentlicht und sind durch Dritte abrufbar.
Ein wichtiger Fokus des Projektes lag darauf, eine Lösung zu entwickeln, die vor Ort einfach und unkompliziert eingesetzt werden kann und wenig Auswirkungen auf den aktuellen Aufbauprozess der Baustellen hat. Die entwickelten sensorgestützten Warnleuchten erfüllen dieses Kriterium. Sie müssen lediglich auf der Baustelle aufgestellt und aktiviert werden. Die Datenerfassung und -übertragung erfolgt automatisch.
In Zusammenarbeit mit drei Sensorherstellern hat das Projektteam Sensoren entwickelt, diese in Warnleuchten integriert und getestet. Die entwickelte Lösung wird Schritt für Schritt für die Baustellen in der Stadt Hamburg eingesetzt. Ziel ist es, dass künftig alle Baustellen, die in den Hamburger Straßenverkehr eingreifen, die sensorgestützte Warnleuchte einsetzen.
Im Projekt wurde zunächst eine Marktanalyse durchgeführt und verschiedene Sensoren erprobt. In Zusammenarbeit mit drei Sensorherstellern hat das Projektteam Sensoren entwickelt, diese in bereits im Straßenbau eingesetzte Warnleuchten integriert und getestet. Damit die sensorgestützte Warnleuchte auf der Straße eingesetzt werden kann, wird das System von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) einer Eignungsprüfung unterzogen. Dann sollen im ersten Schritt alle Baustellen des Landesbetriebes Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) mit den sensorgestützten Warnleuchten ausgerüstet werden. Ziel ist, dass ab 2022 alle Baustellen, die Warnleuchten einsetzen und dann auch die entsprechenden Daten liefern.
Die Stadt Hamburg erarbeitet eine Ergänzung der „Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für Straßenbauarbeiten in Hamburg“ (ZTV/St.Hmb.). Dies bietet die Möglichkeit, alle Baustellen des Landesbetriebes Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) zu verpflichten, die sensorgestützte Warnleuchte zu verwenden. Zusätzlich wird langfristig eine gesetzliche Unterstützung angestrebt. Eine Änderung des Hamburger Wegegesetzes soll sicherstellen, dass für alle Hamburger Baumaßnahmen Daten erfasst und bereitgestellt werden.

Kommunen

Das Projekt wird in folgenden Kommunen umgesetzt:

Hamburg, Hamburg

über 500.000 Einwohner

Stadt

Die Echtzeitdaten tragen dazu bei, die vorausschauende und bedarfsorientierte Verkehrsplanung und -ausführung in der Stadt Hamburg zu verbessern. Darüber hinaus stiften die Daten Nutzen in weiteren Projekten oder Produkten, z.B. für die Stauprognose. Über die Datenplattform der Stadt Hamburg - die Urban Data Platform Hamburg - werden die offenen Daten für Dritte zur Verfügung gestellt. Beispielsweise Navigationshersteller erhalten die Möglichkeit, die aktuellen und realitätsnahen Baustelleninformationen in ihre Systeme aufzunehmen und so die Routenplanung für alle Verkehrsteilnehmer*innen zu verbessern. Dies wiederum trägt zu einem verringerten Verkehrsaufkommen und Kraftstoffverbrauch bei.

Die Sensoren liefern darüber hinaus zusätzliche Informationen, z.B. zum Batterieverbrauch der Warnleuchte. Bauabsicherer erfahren dadurch ohne vor Ort zu sein, wann die Batterien gewechselt werden müssen. Dadurch werden unnötige Fahrten vermieden. Ebenso informiert der Sensor, wenn er verschoben oder umgefahren wurde. Durch die Echtzeitübertragung der Daten wird ein Diebstahl der Baken erschwert.

Nach Projektende soll die Lösung nach und nach für alle Baustellen des Landesbetriebes Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) eingesetzt werden. Ziel ist es, die Baken ab 2022 für alle Baustellen im Straßenverkehr der Stadt Hamburg einzusetzen. Weitere Städte haben bereits Interesse an der Lösung geäußert, sind teilweise schon in der Pilotierung mit dem LSBG oder planen diese aktuell. Die Stadt Hamburg stellt ihre Expertise für interessierte Städte bereit. Die gewonnenen georeferenzierten Daten werden demnächst über die zentrale Datenplattform „Urban Data Platform Hamburg“ veröffentlicht und so Navigationsherstellern oder Verkehrsteilnehmer*innen zur Verfügung gestellt.

Weiterführende Informationen