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Silver Maps - Seniorenstadtplan Wernigerode

Spaziergang mit Karten-Prototyp durch Wernigerode

© Ariane Hofmann/Pressestelle der Stadt Wernigerode

Ziel/Nutzen der Lösung

Die Stadt Wernigerode hat gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern einen Stadtplan für Senioren geschaffen. Der Seniorenstadtplan identifiziert und bündelt Orte, die für Menschen mit Unterstützungsbedarf relevant sind. Das Ziel ist es, die Einheimischen darauf hinzuweisen, welche Hilfe und ehrenamtlichen Angebote sie nutzen können. Darüber hinaus zeigt der Stadtplan der Stadtverwaltung auch nicht-barrierefreie Orte, potenzielle Hürden für ältere Menschen und Verbesserungsbedarfe auf. Damit ist er ein nützliches Werkzeug für die Stadtverwaltung, um die Perspektive der älteren Generation zu verstehen und zu berücksichtigen.

Lösungsbeschreibung

Silver Maps wurde von der Beratungsstelle zur kommunalen Quartiersentwicklung (BEQISA) mit 20.000 Euro gefördert.
Der Seniorenstadtplan ist gedruckt und digital verfügbar. Der gedruckte Stadtplan wurde von einer Grafikerin gestaltet. Der digitale Stadtplan besteht aus einer Website und einer App. Die Umsetzung der digitalen Version hat ein Webdesigner gemacht. Die Geodaten dafür stammen aus dem Open-Data-Projekt OpenStreetMaps.
Die eingezeichneten Orte sind in die Kategorien Freizeit und Service mit jeweils mehreren Unterkategorien gegliedert und werden dementsprechend in unterschiedlichen Farben und Symbolen auf der Karte angezeigt. Wenn Nutzende einen Ort auswählen, sehen sie weitere Informationen zum Angebot, der Barrierefreiheit oder Links zu externen Webseiten.
Die Idee entstand auf einem Workshop im Projekt VTTNetz. Das Projekt beschäftigt sich damit, wie Senioren-Technikberatung dazu beitragen kann, die Lücke zwischen technischer Innovationshöhe und sozialer Akzeptanz von Assistenztechnik zu schließen. Das Projekt Silver Maps wurde von der Stadt Wernigerode gemeinsam mit der Hochschule Harz durchgeführt. Die Hochschule Harz war für den partizipativen Ansatz im Projekt verantwortlich.
Die Bürgerinnen und Bürger wurden eng in das Projekt eingebunden. Sie konnten ihre Ideen per Foto, Textnachricht oder E-Mail an das Projektteam senden. Die Idee wurde dann in drei Workshops gemeinsam weiterentwickelt. Dort wurden beispielsweise die Themen und Kategorien des Stadtplans sowie die grafische Darstellung, zum Beispiel Farben und Symbole diskutiert. Schließlich lud die Stadtverwaltung eine Gruppe Seniorinnen und Senioren ein, gemeinsam die Funktionalität des Stadtplans zu prüfen. Dazu wurde ein Testrundgang auf einer vorgegebenen Route gemacht. Die Anregungen vom Rundgang, zum Beispiel zur Eindeutigkeit von Symbolen, zur Legende oder Wetterbeständigkeit des Plans, wurden anschließend gesichtet und in den Plan aufgenommen. Anfang des Jahres 2022 wurde der Seniorenstadtplan gedruckt und digital veröffentlicht. Er ist aber nicht als abschließendes Produkt zu betrachten, sondern kann kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Der Seniorenstadtplan richtet sich an die älteren Einheimischen: Rund ein Drittel der Bevölkerung von Wernigerode ist älter als 63. Der Stadtplan bündelt die für sie relevanten Angebote und stellt sie übersichtlich dar.
Die Seniorinnen und Senioren und die Akteure der Stadtgesellschaft haben die gesamte Entwicklung des Stadtplans begleitet und mitgestaltet. Dadurch wurden für sie relevante Orte ausfindig gemacht, Informationen ermittelt und auch die Benutzerfreundlichkeit getestet und angepasst. Um die Seniorinnen und Senioren unabhängig von der Digitalkompetenz zu erreichen, gibt es zusätzlich zu der Online-Version und der App auch einen gedruckten Stadtplan. Darüber hinaus bietet das Projekt den Akteuren in der Stadt die Möglichkeit, ihre altersbezogenen Angebote darzustellen. Die Stadtverwaltung profitiert außerdem von den gesammelten Informationen und Hinweisen der Bürgerinnen und Bürger. Diese zeigen neben den Positivbeispielen auch Verbesserungsmöglichkeiten auf dem Weg zu einer barrierefreien Stadt auf. Ein wertvolles Projektergebnis war auch die Vernetzung der verschiedenen Akteure der Stadtgesellschaft während der Gestaltung des Seniorenstadtplans. Viele Partner kannten sich vor Projektstart noch nicht und kamen durch die im Projekt durchgeführten Workshops ins Gespräch.

Kommunen

Das Projekt wird in folgenden Kommunen umgesetzt:

Wernigerode, Sachsen-Anhalt

20.000 bis 50.000 Einwohner

Stadt

Der Seniorenstadtplan bündelt alle relevanten Informationen für Seniorinnen und Senioren in einer übersichtlichen Karte. Der Kommune gibt er wichtige Informationen zur Barrierefreiheit und den Bedarfen von Älteren. Darüber hinaus wurden durch den partizipativen Ansatz im Projekt Akteure der Stadtgesellschaft miteinander vernetzt.

Ein Seniorenstadtplan ist ein geeignetes Hilfsmittel für alle Mittel- und Großstädte. Die Stadt Genthin in Sachsen-Anhalt hat bereits einen eigenen Seniorenstadtplan, inspiriert von der Silver Maps, umgesetzt.

Beteiligte Projektpartner

Weiterführende Informationen