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swa BiBo - Die intelligente Fahrkarte für Bus und Bahn

swa BiBo

© Thomas Hoseman / swa

Ziel/Nutzen der Lösung

Die swa BiBo App ermöglicht die Nutzung von Bus und Tram ohne vorheriges Erwerben einer herkömmlichen (analogen) Fahrkarte. In der aktuellen, technischen Vorstufe CheckIn-CheckOut muss noch manuell in der App ein- und ausgecheckt werden. Zukünftig wird selbst dieser Schritt nicht mehr nötig sein, da die App automatisch erkennt, wann eine Person in ein Verkehrsmittel einsteigt oder es verlässt. Bereits jetzt erhält der Mitfahrende die Fahrkarte direkt nach dem Check-in als QR-Code in der App. Bezahlt wird am Ende des Monats nach dem Bestpreisprinzip.

Lösungsbeschreibung

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) vom 01.09.2018 bis 31.07.2020 gefördert. Die App steht kostenlos im Apple und im Google Play Store zum Herunterladen zur Verfügung.
Am Monatsende werden die getätigten Fahrten zusammengefasst und eine Bestpreisberechnung unter Berücksichtigung von Einzel-, Streifen- , Tages-, Wochen- oder Monatskarten vorgenommen. Auch die kostenlose City-Zone (ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Augsburg und der Stadtwerke Augsburg Holding GmbH sowie Teil der Augsburger Agenda für Mobilität) wird berücksichtigt. Die Abrechnung erfolgt per Lastschrift. Zukünftig werden weitere Zahlungsmöglichkeiten implementiert werden.
Nach dem Herunterladen der kostenlosen swa BiBo App und der Registrierung ist die Nutzung möglich. In der finalen Version erkennen Sensoren bei Eintritt in das Verkehrsmittel das Smartphone, auf dem die App installiert ist. Auch der Ausstieg wird mithilfe der Sensoren erfasst. Für die Berechnung der Fahrstrecke muss die Standorterkennung des Smartphones durchgehend aktiviert und der Zugriff der App möglich sein.
Für die Umsetzung muss keine weitere Infrastruktur aufgebaut werden. Die Fahrterkennung erfolgt über die im Smartphone vorhandenen Sensoren. Ein klassischer Fahrschein aus Papier ist nicht mehr nötig. Integriert in der App gibt es diverse Tutorials zur Nutzung der App.
Seit August 2018 arbeiteten die Stadtwerke Augsburg Holding GmbH in Zusammenarbeit mit dem Softwareentwickler-Start-up golane UG an einer innovativen App als digitale Alternative zu herkömmlichen Fahrkarten für den ÖPNV in Augsburg. Ein geschlossener Nutzerkreis von bis zu 150 Personen testete ab Anfang 2020 in mehreren Testphasen die Beta-Version der App. Im Juli 2021 wurde die App in der technischen Zwischenstufe CheckIn-CheckOut veröffentlicht, welche nach und nach zu CheckIn-BeOut und final BeIn-BeOut weiterentwickelt wird.
Für die Testphasen konnte man sich auf der Webseite der Stadtwerke Augsburg Holding GmbH kostenlos als potenzielle Testperson registrieren. Daraufhin erhielt man einen Link, um die App (in der Testphase noch nicht öffentlich verfügbar) herunterzuladen. Anschließend erfolgte eine Registrierung in der App. Als Anreiz erhielten die Testpersonen zusätzlich 30% Rabatt auf die getätigten Fahrten, was für eine hohe Aktivierung und eine rege Austauschbereitschaft sorgte. Die enge Zusammenarbeit mit den Testpersonen hat gezeigt, das eine agile und kleinschrittige Herangehensweise in der Entwicklung digitaler Services großes Potenzial birgt. Mittelfristig ist geplant, die App in die multimodale Mobilitäts-App swa Mobil der Stadtwerke Augsburg Holding GmbH zu integrieren. Bei der CheckIn-CheckOut-Version wählen die Verkehrsteilnehmenden kurz vor Fahrbeginn über den „Check-in“-Button in der swa BiBo App die entsprechende Einstiegsstation. Ebenso wird beim Ausstieg über den „Check-out“-Button die entsprechende Ausstiegsstation gewählt und damit die Fahrt beendet. Neben der Zusammenarbeit mit golane wird zudem zukünftig ein Zahlungsdienstleister eingebunden.
Mithilfe der kostenlosen App swa BiBo wird die Nutzung von Bus und Tram vereinfacht und attraktiver gestaltet. Das Wegfallen des Fahrkartenkaufs am Schalter oder Automaten und die Suche nach dem passenden Tarif spart Zeit und gibt dem Augsburger ÖPNV ein modernes Image. Zusätzlich ist die Alternative zur Fahrkarte in Form eines digitalen Zwillings ressourcenschonend.
Eine Digitalisierung des ÖPNV kommt nicht nur den direkt Teilnehmenden zugute. Die attraktive Gestaltung der Augsburger ÖPNV-Mittel führt zu einer erhöhten Nutzung und verringert so den Individualverkehr in der Innenstadt. Dies erhöht nicht nur die Aufenthaltsqualität in der Stadt, sondern hat auch einen positiven Effekt für die Umwelt. Der Wegfall der Papier-Fahrkarten verringert die Mülllast und spart Kosten. Auch die Rechnung am Ende des Monats kommt klimaneutral per E-Mail. Dabei werden die Fahrten nicht einfach nur addiert, sondern zum Bestpreis unter Berücksichtigung verschiedener Fahrkartenoptionen kombiniert. Wie sich der Preis letztlich zusammensetzt, wird transparent aufgeschlüsselt.
Die App ist konform mit der Datenschutzgrundverordnung. Es werden nur die für den Betrieb der App notwendigen Daten erhoben. Dabei werden die Fahrtendaten auf separaten Servern gespeichert. Sie werden für vollständig anonymisiert und erst anschließend statistisch ausgewertet. Gleiches gilt für die erhobenen Befragungsdaten. Es ist nicht möglich, die Daten im Nachhinein einzelnen Personen zuzuordnen. Die Bewegungsdaten werden sechs Monate nach Ende der Testphase unwiderruflich gelöscht.
Für die Registrierung in der App ist der Name, der Vorname, die E-Mail-Adresse und die Vergabe eines Passwortes erforderlich. Die Ortungsdienste des Smartphones müssen während der Fahrt aktiviert und der Zugriff der App auf diese möglich sein. Die Bewegungsdaten werden separat gespeichert und nur zur Geschäftsabwicklung mit personenbezogenen Daten verknüpft. Die Sicherheit des Tickets wird über einen aktuellen Barcode-Standard sowie dynamische Elemente bei der Ticketanzeige gewährleistet.

Kommunen

Das Projekt wird in folgenden Kommunen umgesetzt:

Augsburg, Bayern

100.000 bis 500.000 Einwohner

Stadt

Die Steigerung der Attraktivität des ÖPNV fördert seine Nutzung. Das wirkt sich umweltschonend aus und entlastet die Augsburger Innenstadt. Durch die Teilnahme aller Linien der AVG (Busse und Trams) ist Fahren mit der App in Zone 10 und 20 möglich (Regionalbusse des AVV und Regionalbahnen gehören nicht dazu).

Die erhobenen Daten können in anonymisierter Form angefordert und z.B. zur Analyse und Optimierung des Verkehrsnetzes genutzt werden. Weiterhin ist eine automatische visuelle Darstellung der Daten für online-Analysen auf einen Blick in Planung. Die Ausweitung des Angebots auf das gesamte Tarifgebiet ist ebenfalls im Gespräch. Jeder und jede kann dabei bei der Optimierung der App über die integrierte Feedback-Option mitwirken.

Da keine eigene Infrastruktur aufgebaut werden muss, ist eine Umsetzung in anderen Städten und Gemeinden möglich.

Beteiligte Projektpartner