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Urban Design Thinking am TU Urban_Lab Prof. Elke Pahl-Weber

Einleitung

Intelligente Regionen Deutschlands

Beschreibung

Stadtentwicklung durch urbane Koproduktion

Stadtentwicklungsprozesse werden heute von einer zunehmend diversifizierten Akteurslandschaft sowie einer wachsenden Komplexität von Anforderungen an Stadtstrukturen in beinahe allen Bereichen von Planung bestimmt. Dies gilt auch für die Überlagerung bislang getrennt geplanter und betriebener Infrastrukturen sowie deren Wirkungszusammenhänge auf öffentliche und private Stadträume. Insbesondere die Möglichkeiten von Informations- und Kommunikationstechnologien in Bezug auf Stadtsysteme sowie eine mit ihnen einhergehende, sich stetig verdichtende Sammlung, Auswertung und Vernetzung von Echtzeitdaten, stellt die beteiligten Akteure vor neue Herausforderungen. Die Implementierung innovativer Stadttechnologien bedarf daher innovativer Prozesse unter Einbindung aller beteiligten Akteurs- und Nutzergruppen im Sinne der urbanen Koproduktion, ohne die heute kaum effiziente und tragfähige Lösungen im Sinne der Stadtgesellschaft entwickelt werden können.

Am Fachgebiet Bestandsentwicklung und Erneuerung von Siedlungseinheiten am Instituts für Stadt- und Regionalplanung sowie das Fachgebiet Strategische Führung und Globales Management am Institut am Institut für Technologie und Management der TU Berlin wird unter der Leitung von Prof. Elke Pahl-Weber und Prof. Dr. Dodo zu Knyphausen-Aufseß das TU Urban_Lab als ein prozessualer Ansatz zur Koproduktion von urbanen Lösungen entwickelt. Zentraler Bestandteil ist die fortlaufende Partizipation und Interaktion von Stakeholdern und potenziellen Nutzern, ab einem frühen Zeitpunkt der Problembeschreibung, über die Ideenentwicklung bis hin zur Umsetzung und der Verstetigung von Lösungen. Dazu wird die in der Produktentwicklung erprobte Arbeitsweise des Design Thinking aufgegriffen und durch ihre Übertragung auf städtische Zukunftsaufgaben zur Methode des Urban Design Thinking weiterentwickelt. Dieser Ansatz kooperativer Stadt- und Quartiersentwicklung verfolgt dabei im Wesentlichen drei zentrale Kernpunkte:

  • Nutzerzentriertheit: Die Entwicklung städtischer Entwicklungs- und Transformationsprozesse erfolgt von Anfang an unter konsequenter Fokussierung auf von spätere Nutzer.
  • Akteursbeteiligung: Die Einbindung möglichst aller relevanten Akteure in die Projektentwicklung ermöglicht nicht nur die Berücksichtigung verschiedener Betrachtungsweisen, Interessen und Ansprüche, sondern sorgt auch für eine stärkere Umsetzungsorientierung von Transformations- und Infrastrukturprojekten.
  • Prototyping: Die konsequente Entwicklung von digitalen und physischen Prototypen ermöglicht die Abschätzung von Wirkungsweisen und -graden der entwickelten Konzepte.

Der Prozess des Urban Design Thinking verläuft grundsätzlich nicht linear, sondern besteht aus iterativen Abläufen des Antizipierens, Umsetzens, Ausprobierens und Anpassens. So können spezielle Bedarfe ermittelt und gezielt nutzeroptimierte Lösungen zu entwickelt werden. Hierbei spielt wie im klassischen Design Thinking das Prototyping eine zentrale Rolle. Durch die Entwicklung und Nutzung von Prototypen können beispielsweise Produkte, Planungsentscheidungen, räumliche Konfigurationen oder Prozesse auf ihre Funktionalität geprüft und immer wieder angepasst werden. Somit können Lösungen elaboriert oder angepasst werden, bevor durch die jeweiligen Planungsträger eine endgültige Entscheidung zur Implementierung getroffen wird. Dank dieser prozesshaften Herangehensweise können Entscheidungsprozesse effizient gestaltet und kostenintensive Fehlentwicklungen vermieden werden.

Mehr Informationen finden Sie unter:
https://www.bestandsentwicklung.tu-berlin.de/
http://www.strategie.tu-berlin.de/menue/home/

urban design, design thinking, stadtentwicklung