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Digitale Nachbarschaftsnetzwerke für mehr Engagement und Bürgerbeteiligung Michael Vollmann

Einleitung

Wettbewerb "Stadt.Land.Digital"

Was war/ist die Ausgangssituation?

Nicht nur in Städten, sondern auch in kleineren Kommunen und Gemeinden steigt die Vereinsamung und Anonymität rasant. Daran ändern auch die großen, internationalen Social Media Netzwerke nur bedingt etwas. Die Nutzer verstecken sich dort zunehmend hinter Pseudonymen, da sie den dahinterliegenden, datengetriebenen Geschäftsmodellen der großen Konzerne misstrauen. Zudem führt die individuelle Selektion von gleichgesinnten "Freunden" vermehrt zur Bildung von Filterblasen und Echokammern, welche die Gesellschaft eher segmentieren anstatt sie zusammenzuführen.

Was war/ist das Projekt/die Strategie?

Es ist überfällig, dass wir (hyper-)lokale, digitale Netzwerkstrukturen aufbauen, in denen sich direkte Anwohner im geschützten Raum kennenlernen, austauschen und unterstützen können. Dies sollte ein europäisches soziales Netzwerk sein, welches europäische Datenschutzrichtlinien ernst nimmt und mit einem transparenten Geschäftsmodell operiert. Zudem muss das Geschäftsmodell mit der gesellschaftlichen Wirkung der lokalen Netzwerke kohärent sein und dieses im besten Fall unterstützen.

Städte und Kommunen sollten diese digitale Kommunikationsinfrastruktur dann dafür nutzen, um moderne Bürgerkommunikation und -beteiligung zu praktizieren, sowie mehr Reichweite für ihre städtischen Inhalte zu erreichen.

All das bieten wir mit unserer bestehenden Plattform www.nebenan.de. In über 7.000 lokalen Nachbarschaftsnetzwerken bundesweit vernetzen wir derzeit über 1 Million echter Anwohner mit Klarnamen im geschützen, privaten Raum. Erste Partnerschaften mit Städten (z.B. im Rahmen des Pressereferats, Quartiersmanagements, Sozialdezernats, Seniorenbeauftragten und vielen anderen Themen) bestehen bereits. Auch bieten wir über organisation.nebenan.de bereits über 2.000 lokalen gemeinnützigen und städtischen Einrichtungen wertvolle Reichweite zu deren lokalen Anwohnern.

Welchem Anwendungssektor ordnen Sie ihren Beitrag zu?

Gesundheit, Mobilität, Verwaltung

Welchen Mehrwert bietet das Projekt für die Bevölkerung?

Einen niedrigschwelligen Einstieg in das Thema Nachbarschaft. Ein vertrauensvolles Kommunikationsinstrument für den Austausch mit den Nachbarn. Eine geschützte Plattform für nachbarschaftliche Hilfe und lokales Engagement. Zudem mehr Vertrauen, mehr soziale Kontakte, mehr Identifikation und Mitgestaltungsmacht im eigenen Sozialraum.

Wie sah/sieht der Projektzeitplan und Finanzierungsbedarf aus?

nebenan.de wurde Ende 2015 gegründet und wächst seitdem kontinuierlich. Inzwischen sind wir flächendeckend in Städten ab 30.000 Einwohnern (und vereinzelten Modellkommunen auf dem Land) vertreten. Jetzt wollen wir den Sprung in die ländlichen Gebiete schaffen. Hierfür benötigen wir Fördermittel und (lokale) Pattnerschaften.

nachbarschaftsnetzwerk, app, digitale technologien, digitialisierung, nachbarschaftshilfe, bürgerbeteiligung