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Smart-City-Wädenswil.ch Marc Länzlinger

Einleitung

Wettbewerb "Stadt.Land.Digital"

Was war/ist die Ausgangssituation?

Wie entsteht eine Smart City? Diese Frage stellte sich auch die Stadt Wädenswil, eine kleinere Stadt mit rund 22.000 Einwohnern am Zürichsee. Als Energiestadt hat Wädenswil ein besonderes Interesse am verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und Energie. Sie betreibt deshalb seit vielen Jahren eine fortschrittliche Energiepolitik. Mit den steigenden Herausforderungen des modernen Lebens sind innovative Ideen und Lösungen aber mehr denn je gefragt.
Für uns ist der sinnvolle, bedürfnisorientierte Einsatz modernster Technologien ein fester Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie. Als führender Schweizer Smart-City-Systemintegrator und Marktführer in der Strassenbeleuchtung verpflichten wir uns, intelligente Lösungen für effiziente Systeme zu entwickeln, die sowohl der Bevölkerung als auch der Umwelt dienen.
Es lag deshalb nahe, gemeinsam mit unserer „Heimatstadt“ Wädenswil, den ersten Schritt Richtung Smart City zu machen.

Was war/ist das Projekt/die Strategie?

In ersten Gesprächen mit der Stadt Wädenswil wurden unterschiedliche Pain Points identifiziert, die in den folgenden 4 Pilotprojekten angegangen wurden.
Wichtig war es uns dabei, auf offene Schnittstellen und Standards zu setzen, damit die Skalierbarkeit und Herstellerunabhängigkeit jederzeit gewährleistet wird.

  1. Herbst 2017: Installation eines Smart City Tower
    Der Smart City Tower ist ein multifunktionaler Lichtmast. Mit zwei E-Tankstellen und speziell markierten Parkplätzen an bester Lage leistet Wädenswil einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Elektromobilität. Umwelt- und Verkehrsdaten ermöglichen es der Stadt, besser zu verstehen, wo allenfalls Handlungsbedarf besteht. Dank Public-WiFi-Netzwerk wird das Stadtzentrum attraktiver. Die ganze Bevölkerung und speziell junge Menschen, die in der Bildungsstadt Wädenswil ihre Ausbildung machen, profitieren davon. Der Zugang zum Internet erhöht die Aufenthaltsqualität und ist ein Grund, an den Gerbeplatz zu kommen. Der multifunktionale Lichtmast versinnbildlicht damit für die Bevölkerung den Start zur Smart City. Das Projekt wurde zusammen mit der Stadt Wädenswil, dem lokalen Energieversorger EKZ und den Schweizerischen Bundesbahnen SBB durchgeführt. www.smart-city-waedenswil.ch
  2. Frühling 2018: Installation eines Smart Waste-Pilotprojektes
    Unterflurcontainer wurden mit Füllstandsensoren ausgerüstet. Dies erlaubt der Stadt eine bedarfsgerechte Leerung, da sie nur volle Abfalleimer anfahren muss. Das spart unnötige Fahrten und Kosten und schenkt Zeit für andere Aufgaben. Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Technologiepartner Nordsense durchgeführt.
  3. Frühling 2018: Aufsetzen eines Smart City Cockpits
    Das Smart City Cockpit ermöglicht alle Datenströme aus bestehender und zukünftiger Infrastruktur zu sammeln, speichern, verarbeiten und visualisieren. Durch die offene Schnittstellenarchitektur können Daten von unterschiedlichen Systemen, Applikationen und Sensoren (Verkehr, Energie, Umwelt und Sicherheit) zentral und in Echtzeit intuitiv auf einer Plattform abgebildet werden. Im Fall von Wädenswil werden Verkehrsmessdaten, Umweltdaten wie Feinstaub, Lärm sowie der Füllstand der Unterflurcontainer eingelesen und visualisiert. ELEKTRON hat das Projekt mit der technischen Fachhochschule Rapperswil und der Firma the urban institute umgesetzt.
  4. Sommer 2018: Installation von 14 vernetzten Leuchten für eine verkehrsabhängige Lichtregelung an einer vielbefahrenen Strasse
    Ein Sensor am Smart City Tower misst die vorbeifahrenden Fahrzeuge und sendet diese Informationen an eine von ELEKTRON entwickelte, cloudbasierte Applikation. Diese analysiert die Datenströme, berechnet die notwendige Lichtstärke auf Basis der geltenden Strassenbeleuchtungsnorm und gibt die Informationen an das Lichtmanagementsystem weiter. Die vernetzen LED-Leuchten dimmen daraufhin bei wenig Verkehr in der Nacht automatisch herunter und regeln ihre Lichtstärke selbstständig hoch, sobald der Berufsverkehr einsetzt. Die Anpassung für die Verkehrsteilnehmer ist dabei kaum wahrnehmbar. Die verkehrsabhängige Lichtregelung minimiert Lichtemission und Energie, ohne die Sicherheit von Mensch und Tier zu gefährden.
    Das Projekt wurde gemeinsam mit der Stadt Wädenswil, dem Energieversorger EKZ und Signify (ehemals Philips) umgesetzt und befindet sich jetzt in der Pilotphase bei der EKZ.

Welchem Anwendungssektor ordnen Sie ihren Beitrag zu?

Energie, Umwelt, Mobilität

Welchen Mehrwert bietet das Projekt für die Bevölkerung?

Smart City Tower:

  • Fassbarer Ankerpunkt und Einstieg in die Smart City
  • Public WiFi, das schnell, unbegrenzt und kostenlos ist
  • Stationäre Messung von Umwelt- und Verkehrsdaten, so kann konkreter Handlungsbedarf erkannt werden
  • Einfaches und effizientes Laden von 2 Elektrofahrzeugen an zentraler Lage
  • Sicherer Aufenthalt dank richtiger Beleuchtung und Notruffunktion

Smart Waste Management:

  • Sauberes Erscheinungsbild der Stadt
  • Optimaler Ressourceneinsatz durch gezielte Touren zur Leerung voller Abfallbehälter
  • Reduktion Littering und Vandalismus (überfüllte Abfallbehälter sind Trigger dafür)

Smart City Cockpit:

  • Verschiedene Datenquellen werden dank offener Schnittstellen-Architektur miteinander verbunden
  • Echtzeitdaten werden wiederverwendet oder Dritten zur Verfügung gestellt, um smarte Anwendungen und Services (z.B. Bewegungsabhängige Lichtsteuerung) anzubieten
  • Der Herzschlag der Stadt ist auf einen Blick ersichtlich

Verkehrsabhängige Lichtregelung:

Energieeffizienz der Infrastruktur wird verbessert

Dynamische Lichtregelung erhöht die Sicherheit der Menschen und schont gleichzeitig die Umwelt

Wie sah/sieht der Projektzeitplan und Finanzierungsbedarf aus?

Der Start für das Projekt Smart City Wädenswil hat mit der Errichtung des Smart City Towers im Herbst 2017 begonnen. Das Ziel ist es, die Pain Points der Stadt Wädenswil laufend aufzunehmen und sinnvolle Lösungen dafür zu finden. Deshalb besteht das Projekt aus mehreren, in sich abgeschlossenen, aber aufeinander aufbauenden Teilprojekten und wird fortlaufend erweitert.
Die bisherigen Projekte wurden durch ELEKTRON, der Stadt Wädenswil, dem Energieversorger EKZ und den unterschiedlichen Technologiepartnern finanziert.

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