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Standortmarketing und e-government mit Virtual Reality Stefan Opitz

Einleitung

Wettbewerb "Stadt.Land.Digital"

Was war/ist die Ausgangssituation?

Die Uckermark gehört zu den Regionen, die mit den typischen Problemen ländlicher Räume zu kämpfen haben: Weite Wege, Bevölkerungsrückgang, geringe Kaufkraft, geringe finanzielle Leistungskraft der Kommunen… Dem gegenüber stehen besondere Herausforderungen wie Fachkräftegewinnung, besondere Anforderungen an Bürgernähe und Service der Verwaltungen, an Tourismus- und Standortmarketing. Wir sind der Meinung: Mit digitalen Lösungsansätzen können diese Herausforderungen nicht nur für die Uckermark gemeistert werden. Dieser – immer wieder als strukturschwach bezeichnete – Landstrich könnte sogar eine Modellregion mit Ausstrahlung auf andere ländliche Räume werden. Realisiert werden kann das mit den Produkten und konzeptionellen Ansätzen unseres jungen Unternehmens mit dem programmatischen Namen VR-Easy GmbH. Wir sind ein Unternehmen, das seit 2015 im brandenburgischen Angermünde ansässig ist. Und hier inmitten der Uckermark im Bereich Virtual Reality (VR) Produkte entwickeln und auf dieser Basis tragfähige und innovative Marketingkonzepte für Kommunen, Vereine und Einrichtungen.

Was war/ist das Projekt/die Strategie?

Kern der unternehmerischen Tätigkeit der VR-Easy GmbH ist eine cloudbasierte Softwarelösung für die Bearbeitung und Verwendung von hochwertigem 360°-Content (zum Patent angemeldet). Sie ermöglicht bei einfachster Handhabung eine nachhaltige und sehr funktionelle Nutzung von 360°-Fotografie und 360°-Videos. Hintergrund ist, dass die (hochwertigen, professionell erstellten) Inhalte auf eine Cloud geladen und dort jederzeit online bearbeitet, aktualisiert, erweitert, mit verschiedenen Funktionen versehen und auf verschiedenen Kanälen geteilt werden können. Diese Anwendung wurde in den zurückliegenden drei Jahren ständig weiterentwickelt. Heute profitieren bereits mehrere hundert Kunden von dieser Innovation. Diese Cloudlösung ermöglicht es unter anderem Kommunen, Einrichtungen und Tourismusanbieter, sich modern, Zeit und Geld sparend online zu präsentieren.
Wir erarbeiten in enger Zusammenarbeit mit kommunalen Akteuren maßgeschneiderte Marketing-Konzepte auf der Basis dieser technischen Möglichkeiten. Pilotprojekte sind unter anderem die Kommunen Angermünde und Bernau bei Berlin.
Mit diesen Projekten, die allen Ansprüchen an eine moderne Online-Präsenz wie Suchmaschinenoptimierung und Verfügbarkeit auf allen Endgeräten gerecht werden, können auf besondere Weise Emotionen und Informationen verknüpft werden. Wir machen Orte, Ämter, Behörden, Einrichtungen „begehbar“, bieten attraktive und informative Ansichten von Gewerbegebieten, Innenstädten, Wohnanlagen, Landschaften. Über programmierte Schnittstellen lassen sich Zimmer oder Termine buchen, Formulare herunterladen, Informationen abfragen, Produkte und Dienstleistungen bestellen, Spenden überweisen...

Welchem Anwendungssektor ordnen Sie ihren Beitrag zu?

Auch wenn unsere Cloudlösung durch ihre vielfältigen Möglichkeiten zahlreiche Nutzungen zulässt, sehen wir die Kopplung des Produkts mit dem Standort-Marketing eindeutig im Sektor Verwaltung. Es hebt das E-Government neben der einfachen Handhabbarkeit, Barrierefreiheit auf eine besondere Stufe durch die damit verbundenen (stets aktuellen) virtuellen Rundgänge durch öffentliche Gebäude, Orte, Einrichtungen. „Behördengänge“ – also die Erledigung bestimmter Anliegen - sind sehr benutzerfreundlich direkt online möglich.

Welchen Mehrwert bietet das Projekt für die Bevölkerung?

Unsere Cloudlösung eröffnet völlig neue Möglichkeiten im Online-Marketing, spart Zeit und Geld. Ein hochwertiger, informativer und emotional ansprechender Content ist – neben der Tatsache, dass alle Anwendungen einfach zu handhaben sind - das beste Mittel, Bürgernähe im Netz zu schaffen.
Der Mehrwert für die Bevölkerung liegt sowohl im erleichterten Zugang zu Informationen über Dienstleistungen und in der Möglichkeit, Behördengänge online und jederzeit zu tätigen (Zeitersparnis, Erleichterung für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, Überwinden großer Entfernungen im ländlichen Raum), als auch in der Performance. Ein virtueller Rundgang überzeugt mehr als eine Website mit mehr oder weniger übersichtlich angeordneten Informationen. Darüber hinaus präsentiert sich hier jemand als „Kommune 4.0“, von dem man es nicht unbedingt erwartet. Die Uckermark als Vorreiter in Sachen Digitalisierung, E-Government, Virtual Reality? Hätten Sie doch vermutlich auch nicht für möglich gehalten. Das macht aufmerksam, lockt Interessenten, vielleicht sogar Fachkräfte, die es uns gleich machen wollen und die Vorteile der Lebensqualität auf dem Land mit Innovation und unternehmerischem Erfolg verknüpfen/verknüpfen wollen. Und davon profitiert die gesamte Region.

Wie sah/sieht der Projektzeitplan und Finanzierungsbedarf aus?

Wir wollen mit den von uns entwickelten Funktionen Behördengänge – wo möglich – im Sinne eines modernen E-Governments digital möglich machen. Das ist immer gekoppelt an einen entsprechenden Auftrag von der jeweiligen Kommune/Gebietskörperschaft – und damit abhängig von entsprechenden Budgets in den Haushalten und notwendigen Beschlüssen. Die Umsetzung ist von uns daher zeitlich nur bedingt zu beeinflussen. Allerdings betreiben wir direkt und innerhalb von Vereinen und Verbänden eine offensive PR und Akquise. Aktuell sind wir von mehreren Kommunen und von der Regionalmarke Uckermark in unterschiedlichem Umfang beauftragt.
Ausgehend von diesen Erfahrungen können wir bereits positive Effekte des E-Governements konkret benennen: Bestandteil unseres Pilotprojekts in Angermünde ist die Möglichkeit, beim Standesamt digital Termine zu vereinbaren. Aus Gesprächen mit den dort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Schlussfolgerungen unseres Entwicklers lässt sich zusätzlich zur Bürgerfreundlichkeit und dem Servicecharakter dieses Angebot eine Zeitersparnis für die Verwaltung von mehr als 80 Prozent konstatieren. Dieses Projekt „Standesamt digital“ soll Ende des ersten Quartals 2019 abgeschlossen sein. Die Kosten berechnen sich aus der Anzahl der 360°-Aufnahmen und dem Programmierungsaufwand (Schnittstellen) und werden sich auf 1.000,00 bis 3.000,00 Euro/Monat finanzierbar über sieben Jahre belaufen.

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