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Südwestfalen REGIONALE 2025 Franziska Neumann

Einleitung

Wettbewerb "Stadt.Land.Digital"

Was war/ist die Ausgangssituation?

Wir in Südwestfalen wollen mit Digitalisierung die Chance gestalten, die sich für eine ländliche Region mit starken Eigenschaften bietet. Die Region kennt die Probleme eines ländlichen Raums: den demographischen Wandel, die Schwächen bei der Infrastruktur von Verkehrsverbindungen bis Breitbandanschluss, das Thema Ausdünnung der Daseinsvorsorge, die Anpassungsschwierigkeiten im Gebäudebestand, die Frage der Standortwahl von jungen Fachkräften. Gemeinsam müssen wir als Region einen zukunftweisenden Umgang mit diesen Herausforderungen finden, wollen wir die junge Generation halten.
Denn zugleich hat die Region starke Seiten: Die hohe Umweltqualität, die Freiräume zur Lebensgestaltung, die engagierten Menschen, die Hochschulen mit ihren thematisch passenden Schwerpunkten, die innovativen Gesundheitseinrichtungen und zahlreiche mittelständische Unternehmen, viele von ihnen sind Weltmarktführer, die sich lokal und persönlich einbringen. Kooperation ist geübt und Alltag und die wichtigste Basis für die Antworten, die wir zusammen mit jungen Leuten finden wollen.

Was war/ist das Projekt/die Strategie?

Bei der Südwestfalen REGIONALE 2025 steht die Digitalisierung als Instrument zur Lösung anstehender Aufgaben im ländlichen Raum im Fokus. Sie fusst auf einer Vision mit folgenden Leitsätzen, die wir uns als Region im Jahr 2016 gegeben haben.

  1. Südwestfalen ist bundesweit bekannt für kooperatives Miteinander bei der Zukunftsgestaltung
  2. Südwestfalen ist die stärkste Region des industriellen Mittelstands in Deutschland
  3. Südwestfalen ist der Inbegriff für gutes Leben, Arbeiten und Erholen

Mit dieser Vision haben die südwestfälischen Akteure im Jahr 2016 in einem breit angelegten Prozess gemeinsam eine Leitschnur erarbeitet.
Das Strukturförderprogramm REGIONALE 2025, für das Südwestfalen im Jahr 2017 den Zuschlag bekommen hat, bietet nun die Möglichkeit, die Vision zu operationalisieren und konkrete Projekte zu entwicklen. In einem ganzheitlichen und regional angelegten Umsetzungskonzept (s. Anhang) sind dafür Handlungsfelder und Projektsuchräume definiert.
Bei allen Zielsetzungen und Maßnahmen steht der Mensch im Mittelpunkt. Es muss gelingen, für ihn die besten Zukunftsperspektiven zu schaffen – auch gerade mithilfe der Digitalisierung.
Wesentlich für die Südwestfalen-REGIONALE 2025 ist , dass alle Projekte im Rahmen der Südwestfalen REGIONALE 2025 die Südwestfalen-DNA innehaben müssen. Das bedeutet, dass alle Projekte digital (D), nachhaltig (N) sowie authentisch (A) sein müssen. Die Einhaltung dieser drei Bausteine erfordert in allen Projektanträgen eine ausführliche Begründung und Erläuterung. Der sogenannte suedwestfalen.compass, der im Oktober 2018 veröffentlich wurde, dient dabei als Leitfaden und bietet zukünftigen Projektträgern dazu Hilfestellung, Inspiration und Orientierungsrahmen. (www.suedwestfalen-agentur.com)

In den Arbeitsprozessen der REGIONALE werden darüber hinaus bewährte regionale Formate des Austauschs - wie die Jugendkonferenz UTOPiA oder das Südwestfalen-Forum - weiterentwickelt und durch die digitale Methoden erweitert. Das hilft auch beim Austausch mit anderen Regionen und Institutionen. Die Hochschulen haben längst einschlägige Forschungen begonnen und durch hervorragende Protagonisten zugesagt, mit Aufbau und Leitung eines Fachbeirats und in den Projekten das Thema Digitalisierung ebenso konstruktiv wie ethisch-kritisch zu begleiten. Lernen wollen wir nicht nur unter uns, sondern auch im motivierenden Austausch weit über die Grenzen der Region hinaus. Wir wollen die Foren nutzen und mitgestalten, die in Nordrhein-Westfalen das Thema Digitalisierung voranbringen.

Welchem Anwendungssektor ordnen Sie ihren Beitrag zu?

Das Umsetzungskonzept der REGIONALE 2025 ist sektorübergreifend angelegt. Unsere Handlungsfelder sind Raum, Gesellschaft, Wirtschaft und Arbeit. Unser Grundsatz lautet: Digitalisierung ist nicht Selbstzweck, sondern ein gestaltbares Instrument, das uns helfen wird (endlich) Lösungen für bisher kaum lösbare Herausforderungen zu finden.

Für das Handlungsfeld Raum sind wir in Südwestfalen überzeugt: Der Mehrwert für modernes, energiekluges Leben, für regionale Produktion und für gemeinsames Arbeiten und Leben liegt in der Kombination von virtuellen und physischen Räumen. Und wir sehen die große Chance für unseren Raum darin, dass in dieser Kombination etwas typisch Südwestfälisches liegt. Echt heißt hier digital und zum Anfassen gleichermaßen. An diesen Mehrwerten setzen folgende Projektsuchräume an:

"Digitale Mitte (Stadt- und Dorfentwicklung)", "Mobilität fürs echte Leben" und "Smart Living - Zukunft zu Hause leben"

Für das Handlungsfeld Gesellschaft sehen wir: Wir können die Digitalisierung dazu nutzen, neue Wege bei der Gesundheitsversorgung zu finden und Mobilität sowie Teilhabe zu erleichtern, sodass neben den Menschen auch Ressourcen- und Klimaschutz davon profitieren. Wir glauben, dass eine virtuelle Vernetzung untereinander Vereinsarbeit, Ehrenamt und Kulturarbeit unterstützen und weiterbringen kann. Mit diesen digitalen Strategien arbeiten die Initialprojekte:

"Gesundheit! Südwestfalen - digitale Wege zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung", "Wir in Südwestfalen 4.0. - FREIräume zum Leben" und "Kultur@Suedwestfalen"

Im Handlungsfeld Wirtschaft und Arbeit wollen wir in Südwestfalen die Kräfte in einem Kompetenzzentrum der Digitalisierung bündeln. Unternehmen, Arbeitnehmer und Hochschulen arbeiten hier in Projektteams branchen- und themenübergreifend. Dieser Nukleus erzeugt Wechselwirkungen und Impulse für Unternehmen, Kommunen und Bildungslandschaft - eingebunden in die nordrhein-westfälische Kompetenzlandschaft. Die Initialprojekte loten die Chancen eines gestaltenden Umgangs mit Digitalisierung aus:

"Echte WERT-Schätze aus Südwestfalen", "Digitale Kompetenzlandschaft" und "Digitale Bildung".

Welchen Mehrwert bietet das Projekt für die Bevölkerung?

Die REGIONALE 2025 bietet einen enormen Mehrwert nicht nur für die südwestfälische Bevölkerung, sondern auch darüber hinaus. Es gehört zum Charakter und zur Qualität einer REGIONALE, dass die Projekte im engen Dialog der Protagonisten (von bürgerschaftlich Engagierten bis zum Wirtschaftsunternehmen) umgesetzt werden. Mit den Projekten der REGIONALE 2025 soll es gelingen, den ländlich geprägten Raum in Südwestfalen so aufzustellen, dass er eine lebenswerte Zukunft für alle Generationen in den genannten Themenfeldern bietet und als echter ländlicher Innovationsraum wahrgenommen wird.

Wie sah/sieht der Projektzeitplan und Finanzierungsbedarf aus?

Für die REGIONALE 2025 in Südwestfalen sollen die bestehenden Finanzierungsinstrumente des Landes Nordrhein-Westfalen, des Bundes und der EU eingesetzt werden. Da die Projekte erst im Laufe des REGIONALE-Prozesses entwickelt und qualifiziert werden, ist eine verbindliche Aussage zu Investitionsvolumen und Finanzierungsanteilen derzeit noch nicht möglich. Je nach Fördertopf können auch die Eigenfinanzierungsanteile variieren.

Für die REGIONALE 2025 wird ein Investitionsvolumen in der Größenordnung von 150-200 Mio. EUR angestrebt. Darüber hinaus sollen wie bisher auch projekt- und themenfeldbezogen Mittel aus provater Hand, von Stiftungen, Unternehmen oder über bürgerschaftliche EIgenleistungen akquiriert und eingesetzt werden.

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