Seit 2016 wird der Digital-Gipfel unter jährlich wechselnde Schwerpunktthemen gestellt. Nach der digitalen Bildung 2016, der Digitalisierung des Gesundheitswesens 2017, der Künstlichen Intelligenz (KI) 2018 und den digitalen Plattformen 2019 stand 2020 das Thema „Digital nachhaltiger leben“ im Mittelpunkt der Arbeiten.

Damit griff der Digitalgipfel zwei Megatrends auf, die unser Leben immer mehr bestimmen. Bereits im September 2015 haben die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen die Agenda 2030 verabschiedet. Das Ziel: die Lebenssituation der Menschen zu verbessern und gleichzeitig unseren Planeten für nachfolgende Generationen lebenswert zu halten.

Die 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030

© Bundesregierung

Auch Deutschland hat sich den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung verpflichtet und sie in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie konkretisiert. Im Rahmen der Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie lief bis Ende Oktober 2020 eine Online-Konsultation, an der interessierte Bürgerinnen und Bürger teilnehmen konnten.

Im Vordergrund der aktuellen Diskussion und auch der jüngsten Vorschläge der EU-Kommission zum Green Deal stehen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels. Zur Nachhaltigkeit gehören aber neben den ökologischen auch ökonomische und soziale Ziele, die wir nicht aus dem Blick verlieren wollen. Wirtschaftswachstum und Innovationen gehören genauso zu einer nachhaltigen Entwicklung wie Klima- und Umweltschutz oder die Bekämpfung von Armut.

Diese Ziele gehören zusammen und bedingen sich gegenseitig. Wirtschaftswachstum ist notwendig, um den Wohlstand zu bewahren und den Sozialstaat und die nachhaltige Transformation zu finanzieren. Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ist es aber wichtig, die Wachstumsdynamik qualitativ zu verbessern, d.h. ein ressourcenschonendes, klimaneutrales Wachstum zu schaffen. Ziel muss es also sein, das Wirtschaftswachstum vom Ressourceneinsatz zu entkoppeln.

Dabei haben wir in Deutschland schon einiges erreicht: Trotz Wirtschaftswachstums bleibt der Rohstoffeinsatz nahezu stabil, der Energieverbrauch geht zurück, die CO2-Emissionen sinken. Es liegt aber noch ein weiter Weg vor uns.

Dabei kann uns Digitalisierung entscheidend voranbringen. Das gilt für die Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsmodelle, die der Verwirklichung von Nachhaltigkeitszielen dienen, aber auch für die Optimierung bestehender Prozesse:

So machen digitale Technologien die Energie- und Verkehrswende erst möglich. Sie ermöglichen energie- und ressourcensparende Produktionsverfahren, helfen, mehr Kreislaufwirtschaft zu organisieren, sorgen für mehr Sicherheit und ermöglichen älteren Menschen ein längeres, selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden. Und in der Landwirtschaft tragen digitale Anwendungen dazu bei, die Belastung von Böden und Grundwasser zu verringern und die Biodiversität zu steigern.

Mit der zunehmenden Verbreitung von digitalen Angeboten rückt aber auch der Energie- und Ressourcenverbrauch durch die IT selbst immer mehr ins Blickfeld. Hier gilt es, alle Einspar- und Effizienzmöglichkeiten auszuschöpfen und auch nach neuen innovativen Ansätzen zu suchen.

Der Digital-Gipfel und sein großes Netzwerk haben sich 2020 im Schwerpunkt der Frage gewidmet, wie Digitalisierung zum Treiber von Nachhaltigkeit werden kann. Er hatte zum Ziel, für die Möglichkeiten der Digitalisierung zu sensibilisieren, in Veranstaltungen, durch Exponate und Showcases zur Nachahmung zu inspirieren, aber auch selbst Projekte zu entwickeln, die die Welt mit Hilfe digitaler Technologien nachhaltiger machen.

Die Gipfel-Plattformen haben diese Aufgabe angenommen und beim Gipfel die Ergebnisse ihrer Arbeiten vorgestellt.