Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, auf der Bundeskonferenz Stadt.Land.Digital

© BMWi/BILDKRAFTWERK

Initiative Stadt.Land.Digital zur Unterstützung von Kommunen gestartet

Bundeswirtschaftsminister Altmaier hat am 16.01. auf der Bundeskonferenz Stadt.Land.Digital in Berlin den Startschuss für die gleichnamige Initiative gegeben. Die Initiative Intelligente Vernetzung wurde weiterentwickelt zur Initiative Stadt.Land.Digital, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie Kommunen bei ihrer digitalen Transformation unterstützt.

Mehr als 300 Digitalisierungsexpertinnen und -experten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft und aus Bund, Ländern und Kommunen haben im Ludwig-Erhard-Saal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie darüber diskutiert, wie digitale Lösungen in Städten und Kommunen zu mehr Lebensqualität, Wachstum und zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse beitragen können. Im Fokus standen die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte der Digitalisierung in Städten und Regionen sowie die Frage, wie die Vernetzung von Akteuren die Digitalisierung vorantreiben kann. Die Neuausrichtung soll einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung Deutschlands in der Fläche leisten und zur Verbesserung der Lebensqualität in städtischen und ländlichen Regionen beitragen. „Als nationales Kompetenzzentrum wird die Initiative Ansprechpartner für alle Kommunen in Deutschland. Unser Ziel ist es, die Lebensqualität in Stadt und Land durch digitale Lösungen zu verbessern. Dafür stehen wir fest an der Seite der Kommunen.“, betonte Bundesminister Altmaier.

Auf der Bundeskonferenz fand auch der mit über 200 Beiträgen größte nationale Wettbewerb zu "Smart Cities und Smart Regions" mit Pitch-Vorträgen der Finalistinnen und Finalisten seinen Höhepunkt. Die namhafte Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des Bundeswirtschaftsministeriums, des Verbands kommunaler Unternehmen und der kommunalen Spitzenverbände wählte dabei aus den sechs Finalistinnen und Finalisten drei Gewinnerprojekte aus. Gewonnen haben diese drei Projekte:

Zukunft wird vor Ort gemacht: Kommunalstudie erschienen

Wie sind Städte und Gemeinden in Deutschland bei der Digitalisierung und bei der Intelligenten Vernetzung aufgestellt? Diese Frage wird in einer neuen Studie der Initiative Stadt.Land.Digital beantwortet.

In einer repräsentativen Befragung mit mehr als 300 Kommunen konnte festgestellt werden, dass rund 60 Prozent der deutschen Kommunen bereits Digitalisierungsstrategien umsetzen oder entwickeln. Dies ist eine enorme Steigerung, denn 2015 waren es noch rund 40 Prozent. Zudem schließt sich die digitale Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland mit einer deutlichen Steigerung des Anteils der Kommunen mit einer Digitalisierungsstrategie in den ostdeutschen Bundesländern.

Die intrinsische Motivation der Kommunen, die schon eine Digitalisierungsstrategie konzipieren oder umsetzen, ist enorm hoch: 95 Prozent der Städte und Gemeinden handeln aus Eigeninitiative. Die Kommunen versprechen sich von digitalen Angeboten eine höhere Attraktivität des Standorts, insbesondere für junge Menschen, Familien, Unternehmen sowie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Auch Kommunen, die noch keine Strategie planen, erkennen die Digitalisierung als wichtiges Zukunftsfeld. Kommunen, die noch keine Digitalisierungsstrategie haben, nennen vor allem „fehlende Expertise“ und „mangelnde finanzielle Ressourcen“ als Gründe. Die Kommunen wünschen sich Ansprechpartner und Hilfen von außen, um den Weg zu einer smarten Stadt oder smarten Region zu beschreiten. Durch externe Beratung lassen sich Wissen bündeln und verschiedene Akteure miteinander vernetzen.

Etliche Kommunen haben diese Erfordernisse bereits erkannt und arbeiten mit Partnern zusammen: Derzeit greifen rund drei Viertel der befragten Kommunen mit Digitalisierungsstrategie auf die Kompetenzen externer Beraterinnen und Berater zurück, insbesondere in den Feldern Technik und Konzepterstellung. Auch ortsansässige Unternehmen, das Land, der Bund, andere Kommunen, Kammern, Verbände, Vereine und Initiativen sind als Ratgeber gefragt. Bei der Entwicklung von Digitalisierungsstrategien wünschen sich Kommunen mehr Unterstützung von außen: 88 Prozent der befragten Städte und Gemeinden erwarten vom jeweiligen Bundesland Hilfestellung für die Digitalisierung und die intelligente Vernetzung ihrer Kommune; 81 Prozent sehen den Bund in der Pflicht.

Hier gelangen Sie zur Studie

Die neue Website der Initiative

Sie wollen wissen, für was die Initiative Stadt.Land.Digital steht und wie sie Kommunen auf Ihrem Weg zur Smart City / Smart Region unterstützt? Was für Projekte sie angetrieben hat oder für die Zukunft plant? Dann besuchen Sie die Initiative auf ihrer neuen Website www.stadt-land-digital.de. Hier erhalten Sie Informationen über die Ziele der Initiative, ihre aktuellen Projekte und ihre Entstehungsgeschichte. Die Kommunalstudie steht Ihnen hier zum Download bereit genauso wie die Dokumentationen der bisherigen Regionenworkshops. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vernetzen, Austauschen und voneinander lernen – Das waren die Regionenworkshops 2018

Städte und Kommunen stehen in puncto Digitalisierung vor unterschiedlichen Herausforderungen und haben je nach Größe, Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Die Initiative Stadt.Land.Digital bietet Workshops an, um die Städte und Regionen bei der Bewältigung dieser Aufgaben zu unterstützen. Ziel ist es, im Rahmen dieser Workshops Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft miteinander zu vernetzen und dadurch einen Erfahrungs- und Ideenaustausch zu ermöglichen. Es geht um die gemeinsame Definition von Herausforderungen und die Erarbeitung von Lösungsansätzen.

Im Jahr 2018 hat die Initiative sechs Regionen in Deutschland bereist und dort Workshops durchgeführt. Das Themenspektrum war groß. Die diskutierten Ansätze reichten von Telemedizin über Smart Farming bis zu intermodalen Mobilitätsangeboten. Die Schwerpunkte wurden gemeinsam mit den Regionen erarbeitet und zogen jeweils bis zu 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Hier finden Sie einen Überblick über die bisherigen Regionenworkshops:

Saarbrücken – 07. Februar: Hier fand der Auftakt der Workshopreihe statt. Inhaltlich standen die Potenziale der Digitalisierung im Gesundheitssektor im Fokus. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Thema AAL-Lösungen (Ambient Assisted Living). Allgemein wurde der Bedarf nach einer größeren Zahl an einfacheren Förderprogrammen und klareren Rahmenbedingungen und Zuständigkeiten von der Bundes- und Landespolitik geäußert.

Cottbus – 29. August: In Cottbus standen inhaltlich die Potenziale der Digitalisierung in den Sektoren Energie und Mobilität sowie die effektive Vernetzung von Kommune, Land und Bund im Fokus. Als regionale Herausforderungen wurden eine sich verändernde Stadt- und Landstruktur genannt, auf die der ÖPNV reagieren muss sowie das Fehlen einer einheitlichen übergreifenden IT-Struktur.

Altmarkkreis Salzwedel – 30. August: Auf diesem Workshop wurden mit rund 70 Interessierten die Potenziale der Digitalisierung in den Sektoren Smart Farming, Mobilität und Telemedizin diskutiert. Für letzteren Bereich wurde etwa der Einsatz mobiler Ärztebusse als Lösung für das strukturelle Problem des Ärztemangels und der damit einhergehenden Versorgungslücken analysiert.

Paderborn – 05. September: Die Veranstaltung in Paderborn beschäftigte sich mit dem Thema Mobilität und all seinen Facetten: intermodale Mobilitätsangebote, Verkehrstechnik und Mobilität zwischen Stadt und Land. Bisherige Konzepte wurden als zu statisch und unflexibel kritisiert, daher wurden dynamische Lösungen gefordert, wie der Ausbau von On-Demand-Verkehrsangeboten.

Jena – 18. Oktober: Mobilität, Smart Government und Tourismus – das waren die zentralen Themen beim Regionenworkshop in Jena. Eine regionale Herausforderung sei, dass verschiedene Bedarfe von Stadt und Umland in Einklang gebracht werden müssten. Das ländlich geprägte Umland dürfe nicht abgehängt werden. Im Bereich Mobilität wurden intermodale Angebote wie Park&Ride oder bedarfsoptimierte Buslinien als mögliche Lösungen gesehen.

Landau – 05. Dezember: In Landau diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem über das Konzept der Digitallotsen, die als Digitalisierungsexperten das nötige Knowhow in ihre Kommunen und Institutionen tragen sollen. Weitere Themen waren Urban Innovation und Open Data, wo sich eine klare Rechtslage zur Datennutzung von Landes- und Bundesebene gewünscht wurde.

Weitere Informationen zu den Regionenworkshops finden Sie unter www.stadt-land-digital.de.

Die Gewinnerprojekte des Wettbewerbs Stadt.Land.Digital

Wer hat die spannendsten Ideen und Konzepte für eine florierende Smart Region und die innovative Stadt von Morgen? Zwischen Oktober und Dezember 2018 fand der Online-Wettbewerb "Stadt.Land.Digital" auf der Open-Innovation-Plattform der Initiative statt. Mit über 200 eingereichten Beiträgen war es der größte Wettbewerb zum Thema Smart Cities und Smart Regions Deutschlands. In Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden sowie dem Verband kommunaler Unternehmen wurden Konzepte und Strategien zu laufenden Projekten gesucht, aber auch Visionen und Ideen, die noch in der Planungsphase stecken.

Ein Highlight der Bundeskonferenz Stadt.Land.Digital war die Finalrunde des Wettbewerbs. Nach einer Vorauswahl durften sechs Finalistinnen und Finalisten vor großer Kulisse ihre Projekte und Ideen präsentieren. Die Gewinner wurden von der Jury und dem Publikum gewählt und mit einer Städtereise nach Wien prämiert. Diese Projekte wurden auf der Bundeskonferenz präsentiert:

Energie Cluster digitales Lübeck: [GEWINNER Hauptrunde & Publikumspreis] In Lübeck wurde eine lokale Plattform zur Koordinierung von Energie und Mobilitätslösungen initiiert.

Allianz Smart City Dortmund WIR.MACHEN.ZUKUNFT: [GEWINNER Hauptrunde] Die Allianz Smart City Dortmund ist eine Plattform zur Umsetzung der städtischen Digitalisierungsstrategie.

Emsdetten auf dem Weg zur Smart City: [GEWINNER Hauptrunde] Emsdetten hat eine eigene Smart-City-Strategie als Handlungsrahmen für die Verwaltung entwickelt.

Heinsberg Smart City - Mut versus Machbarkeit: Die Smart-City-Initiative von Heinsberg ist eine von lokalen Unternehmen geförderte Initiative zu Smart-City-Projekten.

Zukunftsstadt trifft Bürgerschaft, Aalen: Die Stadt Aalen hat ein interaktives Veranstaltungsformat zur Umsetzung von sektorübergreifenden Maßnahmen entwickelt.

Telepräsenzlernen an Grundschulen im Gebiet des Landkreises Elbe-Elster: Der Landkreis hat ein Telepräsenz-Programm zur Sicherung des Bildungsangebots im ländlichen Raum entwickelt.

Neben den drei Hauptpreisen und dem Publikumspreis wurden drei Sonderpreise in den Kategorien „interkommunale Zusammenarbeit“, „kommunales Unternehmen“ und „kleine Kommune“ vergeben. Das waren die Preisträger:

Initiative Smart Region, Region Darmstadt: [GEWINNER interkommunale Zusammenarbeit] Die Initiative fördert die kommunale Teilhabe in der Region Darmstadt.

Digitales Gesundheitsdorf Oberes Rodachtal, Region Oberes Rodachtal: [GEWINNER kleine Kommune] Das Obere Rodachtal hat eine digitale Plattform zur Koordination von Gesundheits- und Pflegediensten geschaffen.

Smartes Quartier Jena-Lobeda: [GEWINNER kommunales Unternehmen] Im Umfeld von Jena soll ein zukunftsorientiertes, nahezu autarkes "Smart-Village"-Wohngebiet geschaffen werden.