Ambient Assisted Living (AAL)

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Ambient Assisted Living (AAL) umfasst Methoden, Konzepte, (elektronische) Systeme, Produkte sowie Dienstleistungen, welche das alltägliche Leben von Menschen, vor allem im Alter, situationsabhängig und unaufdringlich unterstützen sollen. Die verwendeten Technologien sind nutzerzentriert, also auf den Menschen ausgerichtet und integrieren sich in deren direktes Lebensumfeld. Die Technik passt sich an die Bedürfnisse von Nutzerinnen und Nutzern an. AAL-Technologien sind modular und vernetzbar aufgebaut.

Im Wesentlichen wird die zunehmende Entwicklung von AAL-Technologien durch den demografischen Wandel getrieben. AAL-Technik kann dabei helfen, Kosten beispielsweise für Pflege zu reduzieren. Durch AAL-Technologien könnten etwa gehbehinderte oder an Demenz erkrankte Menschen länger ihre Selbstständigkeit im Alltag erhalten. AAL-Technologien ermöglichen es zudem, den steigenden Komfort- und Sicherheitsbedürfnissen gerecht zu werden, sowie die Kommunikation und Integration im sozialen Umfeld zu erleichtern.

Laut Jörn Maurer vom AAL-Netzwerk Saar reicht Technik alleine nicht aus, um den Herausforderungen begegnen zu können, vor denen eine Gesellschaft im demografischen Wandel steht. Hierzu gehöre auch ein Perspektivwechsel: Die Wünsche einer älter werdenden Gesellschaft nach Hilfe und Unterstützung sollten nicht primär als Herausforderung begriffen werden. Sie seien eher Bedarfe in einem neuen Markt, der mittels intelligenter Vernetzung bestehender Angebote erschlossen werden könne. Aus diesem Blickwinkel betrachtet würde zudem deutlich, dass AAL allen Menschen in ihren jeweiligen individuellen Lebenssituationen Unterstützung bieten könne und nicht nur der vordergründig wahrgenommenen Zielgruppe älterer Menschen bzw. Menschen mit körperlichen und kognitiven Einschränkungen. Maurer hebt hervor: „Alle Bürgerinnen und Bürger haben ihre individuellen Bedarfe, daher können auch AAL-Lösungen nur individuell sein,“ und betont zudem: „Die Menschen entscheiden selbst, inwieweit sie die Leistungen und Services digital nutzen oder klassisch über die Servicepunkte abrufen. Eine Grenze der Digitalisierung ist da, wo Menschen sich mitteilen möchten oder auch müssen. Und dies muss in einem umfassenden AAL-Konzept Berücksichtigung finden.“ Diese Mischung aus analogen und digitalen Angeboten seien zentral für den Erfolg von AAL-Lösungen.