Regionenworkshop Altmarkkreis Salzwedel

© Initiative Intelligente Vernetzung

Zukunft wird vor Ort gemacht: Regionenworkshops der Initiative Intelligente Vernetzung

Bildung, Energie, Gesundheit, Verkehr oder Verwaltung – alle Bereiche unserer Gesellschaft und Wirtschaft werden durch die Digitalisierung maßgeblich verändert. Städte und Regionen arbeiten verstärkt daran, digitaler zu werden und so Mehrwerte zu schaffen und an Attraktivität zu gewinnen. Die damit einhergehenden Veränderungen müssen entwickelt, erklärt und finanziert werden. Wie gestalten die Akteurinnen und Akteure diese Zukunft vor Ort? Welche Projekte setzen sie in den verschiedenen Bereichen um und wie gehen sie dabei mit neuen Herausforderungen um? Diese Fragen haben wir in den vergangenen Wochen in Regionenworkshops in Cottbus, im Altmarkkreis Salzwedel und in Paderborn diskutiert.

Beim Regionenworkshop im brandenburgischen Cottbus mit knapp 50 Teilnehmenden standen die Bereiche Energie, Mobilität und eine effiziente Vernetzung zwischen Bund, Land und Kommune am 29. August bei Fragen der Digitalisierung im Mittelpunkt. Diskutiert wurden das Stadt-Land-Gefälle bei der Digitalisierung sowie die Notwendigkeit eines stärkeren Erfahrungsaustauschs zwischen verschiedenen politischen Ebenen.

Am 30.08. fand der Regionenworkshop im Altmarkkreis Salzwedel mit 70 Teilnehmenden statt. Im Fokus standen die Sektoren Telemedizin, Mobilität und Smart Farming. Zentrale Punkte der Diskussion waren medizinische Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, die durch die Digitalisierung verbessert werden, länderübergreifende Mobilitätsangebote und das Potential von intelligenten Anwendungen in der Landwirtschaft.

Beim Regionenworkshop in Paderborn am 5. September wurden Herausforderungen und Lösungsansätze der Digitalisierung im Mobilitätssektor diskutiert. Etwa 50 Teilnehmende waren vor Ort, um sich zu intermodalen Verkehrsprojekten, Kooperationen zwischen Verkehrsanbietern und zu möglichen Anpassungen rechtlicher Rahmenbedingungen, vor allem bei der Verwendung von Nutzungsdaten im privaten und öffentlichen Nahverkehr, auszutauschen.

Die Regionenworkshops sind Teil einer deutschlandweiten Reihe, die Fragen, Herausforderungen, Lösungsansätze und gute Praxis zwischen Bundes-, Landes- und der kommunalen Ebene in verschiedenen Teilen Deutschlands diskutieren und die Ergebnisse in einer Bundeskonferenz in Berlin am 16. Januar 2019 bündeln will. Der nächste Regionenworkshop findet am 18. Oktober 2018 in Jena statt. Inhaltliche Schwerpunkte sind hier E-Government, die Mobilfunkgeneration 5G und die Digitalisierung im Tourismussektor.


Digitalisierungsverantwortliche aus den Bundesländern diskutieren im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Die Bundesländer spielen eine tragende Rolle bei der strategischen Planung und Umsetzung von Digitalisierungsprojekten. Deshalb lud die Initiative Intelligente Vernetzung zum zweiten Mal zu einem Bundesländerworkshop nach Berlin ein. Schwerpunktthema diesmal waren Kooperationen zwischen Ländern und Kommunen sowie „Smart Cities und Smart Regions“.

Vertreterinnen und Vertreter aus elf Bundesländern, Expertinnen und Experten der Europäischen Kommission, aus Österreich, aus dem BMWi sowie die Initiative Intelligente Vernetzung nahmen teil. Es wurden konkrete Maßnahmen erarbeitet, mit denen Bundesländer die Entwicklung von Kommunen zu Smart Cities beziehungsweise Smart Regions fördern können.

Dr. Daniela Brönstrup, Leiterin der Unterabteilung „Telekommunikation, Medien und Post; Internationale Digitalpolitik“ im BMWi und Thilo Zelt, Koordinator der Initiative Intelligente Vernetzung im Auftrag des BMWi, zeigten in ihren Vorträgen die Relevanz und Chancen der intelligenten Vernetzung auf. Anschließend verdeutlichten zwei Fachvorträge die internationale Perspektive von intelligenter Vernetzung. So wurden die Projekte "Smart-Cities Initiative (SCI)" und "Stadt der Zukunft (SdZ)" aus Österreich vorgestellt. Als weiterer Experte präsentierte ein Vertreter der EU Kommission, Projekte und Strukturen zur europaweiten Förderung der intelligenten Vernetzung.

Die beiden Workshops zu den Schwerpunktthemen „Kooperation Länder / Kommunen & Smart Cities und Smart Regions“ und „Koordination und Steuerung von Digitalisierungsstrategien“ widmeten sich der Frage, wie Länder und Kommunen im Bereich Smart Cities und Smart Regions kooperieren sollten.


OIP-Pitch zum Thema Blockchain im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Welche Potenziale verspricht die Blockchain-Technologie – und was kann sie heute schon einlösen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Blockchain-Projektpräsentation, zu der die Initiative Intelligente Vernetzung am 28. Mai ins Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eingeladen hat.

Dr. Daniela Brönstrup betonte, wie wichtig der ökonomische und gesellschaftliche Nutzen der Technologie ist: „Die Blockchain-Technologie muss sich daran messen lassen, welche Verbesserungen sie für Wirtschaft und Gesellschaft tatsächlich bewirken kann.“ Einen Ausblick hierauf lieferten die Verantwortlichen von sieben herausragenden Projekten, die ihre Anwendungsbeispiele im Rahmen von Elevator-Pitches einem Expertenpublikum vorstellten:

  • Die „Schul-Cloud“ für den Bildungssektor vom Hasso Plattner Institut verwaltet Leistungsnachweise und Zeugnisse mittels der Blockchain.
  • „Enerchain“ ist eine dezentrale Handelsplattform, die den Großhandel von Energieprodukten via Blockchain ermöglicht.
  • „Cryptofuture“ ist ein Konzept, das verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit beim Einkauf von Lebensmitteln für Endkonsumentinnen und Endkonsumenten transparent abbilden kann.
  • Das Projekt „Whats2Doo“ ist ein Marktplatz zur Vermittlung von Dienstleistungen im Sinne der sogenannten Gig-Economy.
  • „TrustedCars“ vereinfacht viele Prozesse des Autokaufens unter Verwendung der Blockchain-Technologie.
  • Die Firma „ProjectPartners“ arbeitet an einem blockchain-basierten Projekt zum digitalen Erbe, dessen Ziel es ist, im Todesfall anderen Personen Zugang zu eigenen digitalen Informationen zu ermöglichen.
  • „Raay“ ist ein Zahlungssystem für Menschen ohne Bankkonto, das in der humanitären Hilfe verwendet wird.

Die Veranstaltung bildete den Abschluss des Schwerpunktes „Blockchain“ auf der Open-Innovation-Plattform der Initiative Intelligente Vernetzung. Acht Wochen lang waren Forscherinnen und Forscher, Entwicklerinnen und Entwickler, Start-ups und Unternehmen aufgerufen, ihre Projekte und Ideen rund um die Blockchain-Technologie der Online-Community vorzustellen. Insgesamt 70 Ideengeberinnen und Ideengeber beteiligten sich, sieben von ihnen wurden zum Elevator-Pitch ins BMWi eingeladen. Alle eingereichten Beiträge sind hier online abrufbar.

Um die Vernetzung von Interessierten zu fördern und die Debatte um die Blockchain weiter voranzutreiben, erhielten drei der vorgestellten Projekte aus den Bereichen Bildung, Energie und Verwaltung zusätzlich die Möglichkeit, sich am 15. Juni auf der CEBIT einem breiten Publikum zu präsentieren. In einer anschließenden Podiumsdiskussion wurde die Bedeutung der Blockchain für die intelligente Vernetzung erörtert. Neben möglichen Risiken der Technologie stand im Fokus der Diskussion, wie Bürgerinnen und Bürger für das Thema sensibilisiert werden können.