Menschenmenge von Oben mit eingezeichneten Abständen

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Die Corona-bedingte Situation zeigt die Notwendigkeit der Digitalisierung und beschleunigt die Entwicklung smarter Städte und Regionen. Zugleich haben viele Kommunen digitale Lösungen entwickelt, um die Herausforderungen der letzten Wochen zu meistern. Hierzu haben wir uns bei deutschen Vorreiterstädten umgehört und neue, digitale Lösungen als Antwort auf COVID-19 ausgemacht.

Dabei zeigt sich, dass überwiegend auf bestehende und bewährte digitale Angebote zurückgegriffen wird, diese aber auf die neue Situation angepasst oder gezielt weiterentwickelt wurden. Zugleich wurden mehrere Projekte mit Pilotfunktion ins Leben gerufen, um passgenau auf neue Herausforderungen zu reagieren.

So setzt die Stadt Darmstadt im Bereich Erziehung und Bildung auf Schulforum.info und BigBlueButton, zwei DSGVO konforme Kommunikationsplattformen für Lehrer, Schüler und Eltern sowie auf Online-Elternabende des Hauses der digitalen Medienbildung. Die Plattform Schulforum.info wurde bereits vor der Pandemie getestet, während BigBlueButton – eine integrierte Lösung für virtuelle Konferenzen an Schulen – adhoc initiiert wurde. Funktionen, wie z.B. das virtuelle Klassenzimmer, fanden während der Schulschließungen eine breite Anwendung.

In Dortmund führt das regionale Jobportal JOCHEN Arbeitssuchende und Betriebe mit Corona-bedingten Personalengpässen zusammen und legt hierbei insbesondere einen Fokus auf die Vermittlung pflegerischen Personals im medizinischen Sektor.

Neue digitale Lösungen werden auch eingesetzt, um Schutzausrüstung für medizinisches Personals zu besorgen. So nutzt die Stadt Paderborn eine Online-Vermittlungsplattform, um verwaltungsintern den Bedarf an Schutzausrüstung zu koordinieren. Im Gründerlabor der Stadt Würzburg werden mit Hilfe eines 3D-Druckers Gesichtsschutzhalterungen gefertigt.

Viele Städte haben zudem Handelsplattformen für den Einzelhandel ausgebaut, um die lokale Wirtschaft zu fördern. So unterstützt die Stadt Darmstadt mit der Handelsplattform "Digitales Schaufenster" lokale Einzelhändler ohne eigenständige Internetpräsenz. In Kaiserslautern wurde die Open Data Plattform „brings-kl“ angepasst, um Einzelhändlern, Gastronomen, Freiberuflern und Geschäften bei der Verbreitung von Informationen zu Corona-bedingten Veränderungen im Geschäftsalltag zu helfen.

Eine neu entwickelte Lösung stellt die innovative Dortmunder Plattform #wirstehenhinterdir dar. Auf dieser können Unternehmen Waren oder Gutscheine vertreiben sowie Spendenkampagnen starten. Zusätzlich werden lokale Künstler durch das integrierte digitale Streaming Angebot unterstützt. Darüber hinaus veranstaltet #wirstehenhinterdir das innovative Veranstaltungsformat HELPATHON (help + marathon), welches die Entwicklung innovativer solidarischer Lösungen zum Ziel hat.