Navigation

IoT - Infrastruktur und Anwendungsszenarien erlebbar gemacht Dirk Blauhut

Einleitung

Wettbewerb "Stadt.Land.Digital"

Was war/ist die Ausgangssituation?

Unter dem Stichwort "smart City" oder auch "digitale Stadt" werden Einwohnerinnen und Einwohner mit immer neuen Themen angesprochen, die sich letztendlich auf Ihr Leben in der Stadtgesellschaft auswirken. Unter verschiedensten Initiativen werden zum Beispiel Aktivitäten im Technologie- oder Umweltsektor vertont und diskutiert, deren genaue Hintergründe und Auswirkungen aber letztendlich nur bedingt in der Breite bekannt sind. Initiativen in diesem Kontext anfassbar und erlebbar zu machen war ein Ziel der Initiative "openAirCologne".
Gleichzeitig werden unter dem Stichwort „Bürger forschen mit“ oder auch „Citizen Science“ derzeit immer mehr Bürgerinnen und Bürger aktiv und übernehmen Aufgaben die originär staatlichen Stellen zugerechnet werden – nicht mit dem Ziel eine Konkurrenz, sondern vielmehr eine andere Sichtweise zu berücksichtigen.

Was war/ist das Projekt/die Strategie?

Das Projekt „Daten für die Stadt – Civic Tech als neues Kollaborationsmodell“ soll den konsequenten Weg zur digitalen Transformation der Verwaltung durch den Ausbau ent-sprechender Services für BürgerInnen, unterstützen. Ein besonderer Fokus liegt hierbei in der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft, wodurch eine neue Qualitätsstufe des vom Rat der Stadt Köln beauftragten Internetstadt-Konzeptes erreicht werden soll.

Im Themenfeld Civic Tech werden derzeit immer mehr BürgerInnen aktiv und überneh-men Aufgaben, die originär staatlichen Stellen zugerechnet werden. Insbesondere ermög-lichen nun massentaugliche Sensortypen, zum Beispiel zur Erfassung von Luftschadstof-fen, eine einfache Datenerhebung und Auswertung auf persönlicher Basis. Meist ist eine Zusammenführung und Korrelation dieser Daten mit staatlichen Stellen und Datenbe-ständen gewünscht, nicht mit dem Ziel eine Konkurrenz sondern vielmehr eine andere bzw. erweiterte Sichtweise zu berücksichtigen. Menschen, die auf diese Weise Wissen schaffen und Daten zur Verfügung stellen, werden für Verwaltung und Forschung immer wichtiger. Der Trend zu mehr Beteiligung ist dabei eine große Chance, die die Verwaltung bei einem solch komplex verzahnten Thema erproben will. Ziel ist hierbei die mögliche Übertragung auf weitere potentielle Szenarien.

Als konkrete Zielsetzung soll das zivilgesellschaftlich initiierte und im OKLab Köln ent-standene Projekt OpenAir Cologe, in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln und der Tech-nischen Hochschule Köln, unter dem Namen „Daten für die Stadt“, weiterentwickelt und auf eine produktive Infrastruktur gestellt werden. Dieses kollaborative Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, aus unabhängigen Messstationen einen Mehrwert für die Allgemeinheit zu generieren. Hierbei wird anhand selbst erstellter Sensoren der Luftschadstoff Stick-stoffdioxid gemessen.

Durch die Konzeptionierung und Erstellung eines eigenen Sensors, welche die erhobenen Daten auf eine sichere und skalierbare Plattform übermittelt und so die Möglichkeit bietet, die gewonnenen Daten auch als Open Data der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, soll ein flächendeckender Ausbau (auch mit thematisch abweichenden Sensoren) ermöglicht werden.
Derzeit wird das modulare Board um weitere Sensoren wie zum Beispiel einem Lärmmesser und einem LoRaWAN-Sensor ergänzt. Damit wird es in 2019 möglich sein Sensordaten auch über LoRaWAN flächendeckend in der Innenstadt zu übertragen. LoRaWAN ist eine Low Power Wide Area Network (LPWAN oder auf dt.Niedrigenergieweitverkehrnetzwerk) Spezifikation für drahtlose batteriebetriebene Systeme in einem regionalen, nationalen oder auch globalen Netzwerk. LoRaWAN zielt dabei auf die wichtigsten Anforderungen des IoT -Internet of things (Internet der Dinge) – wie sichere bidirektionale Kommunikation, Lokalisierung und Mobilität von Dienstleistungen. Die LoRaWAN-Spezifikation bietet eine nahtlose Zusammenarbeit von verschiedenen Systemen und Techniken unter smart Things ohne die Notwendigkeit von starren, lokalen komplexen Installationen und gibt die Freiheit für den Benutzer, Entwickler, Unternehmen wieder zurück, die das ausrollen im Internet der Dinge ermöglichen.

Welchem Anwendungssektor ordnen Sie ihren Beitrag zu?

Der gesamte Themenkomplex umspannt die Themenfelder IoT, Infrastruktur, Umwelt aber auch Wissensmanagement und könnte - so man den Begriff nutzen möchte - unter der "smarten" oder auch "digitalen" Stadt eingeordnet werden.

Welchen Mehrwert bietet das Projekt für die Bevölkerung?

Neben der Möglichkeit neue Technologien in der Breite auszurollen, bekommen nunmehr Interessierte explizit die Möglichkeit die Lebenswirklichkeit Ihrer Stadt aktiv mitzugestalten und ihre Sichtweise in die Stadtpolitik einzubringen. Gleichzeitig können komplexe Themen in die Breitegetragen werden.

Wie sah/sieht der Projektzeitplan und Finanzierungsbedarf aus?

Menschen, die unter dem Stichwort "civictech" Wissen schaffen, werden für die Forschung immer wichtiger. Der Trend zu mehr Beteiligung ist dabei eine große Chance und gleichermaßen ein Gewinn für die zahlreichen Freiwilligen. Abhängig von der genauen Fragestellung können Bürgerinnen und Bürger mehr oder weniger leicht wichtige Daten zur Verfügung stellen.
Vor diesem Hintergrund hat sich ID2 in Abstimmung mit der Technischen Hochschule Köln und dem OK.Lab Köln am 26.04.2017 im Rahmen einer Projektförderungsinitiative des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Landes NRW für eine Projektförderung beworben.

Mit Zuwendungsbescheid vom 14. Juni 2017 wurde das Projekt als förderungswürdig aner-kannt. Damit ist Köln eine von 11 Kommunen, die im Rahmen der Landesstrategie Open.NRW mit einem Pilotprojekt gefördert wird. Ausgewählt wurde das Open Government-Vorhaben aus 32 Bewerbungen aufgrund des innovativen Charakters, der Übertragbarkeit für andere Kommunen, Breitenwirkung sowie Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit mit Partnern der Zivilgesellschaft.

Um den Fortgang des ursprünglich aus Eigeninitiative entwickelten Programmes auch dauerhaft zu sichern und Weiterentwicklungen zu ermöglichen versucht die Stadt gemeinsam mit den OK.Labs permanent neue Partner für das Programm zu gewinnen um so benötigte Mittel sicher zu stellen.

iot, lorawan, parkraumüberwachung, lärmmessung, sensoren, luftschadstoffe