Die Digitalisierung beeinflusst die Produktivitätsentwicklung direkt oder indirekt auf vielfältige Weise. Zunächst sind es Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), die zur Produktivität beitragen. Diese Beiträge hängen aber auch von ergänzenden Investitionen in immaterielle Vermögenswerte wie Humankapital und organisatorischem Kapital ab. Außerdem findet eine Substitution zwischen Investitionen und Vorleistungen sowie eine Verlagerung von Wertschöpfungsketten statt. Dies hat wiederum Auswirkungen auf den Produktivitätsbeitrag der Digitalisierung. Deskriptive und ökonometrische Analysen auf Mikro- und Makroebene sowie sog. Growth Accounting-Methoden (Ermittlung des Beitrags der einzelnen Produktionsfaktoren zum Wirtschaftswachstum) sollen den wissenschaftlichen Kenntnisstand hierzu verbessern. Darüber hinaus wird ein Beitrag zur Messung der Digitalisierung in der amtlichen Statistik geleistet.
Eine Reihe von wichtigen Forschungsfragen soll beantwortet werden:
- In welchem Maße sind Investitionen in digitale öffentliche Infrastruktur notwendig, um die Produktivitätspotenziale von Investitionen in IKT in Unternehmen zu heben?
- In welchem Maße wirkt sich die Substitution zwischen Investitionen und Vorleistungen wie sie zum Beispiel in Form von Cloud Diensten bezogen werden auf die Messung des Produktivitätsbeitrags der Digitalisierung aus?
- In welchem Maße verschieben sich durch die zunehmende Digitalisierung die sektoralen und räumlichen Wertschöpfungsketten?
Zur Beantwortung dieser Fragen werden amtliche Firmendaten (AFiD) des Statistischen Bundesamts sowie die EU KLEMS-Datenbank verwendet. Erste Ergebnisse zu den genannten Forschungsfragen, die im Rahmen des zugrundeliegenden Projektvorhabens „Entwicklung und Messung der Digitalisierung der Wirtschaft am Standort Deutschland“ untersucht werden, werden zeitnah an dieser Stelle veröffentlicht.