Ein Satellitenkonto wird im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gebildet, wenn eine wirtschaftliche Aktivität nicht eindeutig auf Basis der bestehenden Branchenstrukturen abgebildet werden kann. Genauso verhält es sich bei der Digitalisierung, die als Querschnittstechnologie nicht auf einzelne Wirtschaftszweige beschränkt ist. Das digitale Satellitenkonto versucht entsprechend die Produktion von Waren und Dienstleistungen eindeutig als Teil der digitalen Wirtschaft abzugrenzen. Basierend auf dieser Zuordnung der wirtschaftlichen Aktivitäten können Wertschöpfung und Beschäftigtenzahlen der digitalen Wirtschaft ermittelt und damit deren Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg einer Volkswirtschaft quantifiziert werden.
Digitalisierung in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
Im Jahr 2011 wurde durch die OECD eine erste Definition digitaler wirtschaftlicher Tätigkeiten veröffentlicht. Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) konzentrierten sich dabei vor allem auf die Herstellung von IKT-Hardware sowie den damals gängigen IKT-Dienstleistungen der Informations- und Telekommunikationsbranche.
Seit dem Jahr 2011 hat sich der Umfang digitaler Produkte und Dienstleistungen jedoch stark verändert. Durch immer leistungsfähigere Hardware und Übertragungsnetze wurden digitale Dienstleistungen wie E-Commerce oder digitale Plattformen der Sharing Economy ermöglicht. Auch spielen Daten bei der Produktion und Nutzung von physischen Produkten eine immer größere Rolle. Als Folge bildet der IKT-Sektor die digitale Wirtschaft nur noch unvollständig ab. Um darauf zu reagieren, wurde unter Leitung der OECD in den letzten Jahren ein neuer konzeptioneller Rahmen für die Definition der digitalen Wirtschaft entworfen.