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Künstliche Intelligenz Quelle:majcot/Shutterstock

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Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) gilt heute als eine der entscheidenden Schlüsseltechnologien. Mit der teilweise sprunghaften Verbesserung von KI-Verfahren und der gleichzeitig zunehmenden Verfügbarkeit von Daten erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten von KI. Das rasche, effiziente und effektive Aufgreifen dieser Einsatzmöglichkeiten ist ein entscheidender Faktor, um die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu erhalten und zu stärken.

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Deutsche KI-Start-ups boomen – doch Fachkräftemangel bremst

Die Zahl an KI-Start-ups in Deutschland ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Durchschnittlich erwirtschaften sie schon elf Monate nach ihrer Gründung den ersten Umsatz. Insbesondere der Fachkräftemangel verhindert jedoch ein stärkeres Wachstum der Branche. Das ergab die Studie „Das Ökosystem für KI-Startups in Deutschland“ zu Start-up-Bedingungen von KI-Unternehmen in Deutschland. Über 200 Start-ups haben sich daran beteiligt.

Fachkräftemangel größtes Hemmnis

Deutschland verfügt über eine ausgeprägte Start-up-Kultur im Bereich KI. Jedoch würde das Wachstum der Branche wesentlich höher ausfallen, wenn die Unternehmen ihre freien Positionen besetzen könnten. Gut ein Drittel der Start-ups konnte 2022/23 offene Positionen nicht füllen. Dabei waren Stellen aus allen Feldern betroffen, nicht nur spezialisierte KI- und IT-Jobs, sondern auch Positionen außerhalb davon. KI-Start-ups, die stark wachsen, haben häufiger offene Stellen. Das knappe Fachkräfteangebot stellt sie vor große Herausforderungen. Dies unterstreicht, dass der Fachkräftemangel insbesondere wachstumsstarke KI-Start-ups bei ihrer Expansion behindert.

Ideelle Werte wichtiger als Profit

Mit mehr als 3.000 jungen Unternehmen (2021) verfügt Deutschland über eine sehr große Start-up-Szene im Bereich Künstlicher Intelligenz. Die Szene ist gut vernetzt: Mehr als drei Viertel der Unternehmen zählen andere KI-Start-ups zu ihren Kunden. Die Ergebnisse zeigen, dass KI-Start-ups konkrete Probleme in Wirtschaft und Gesellschaft angehen wollen. Beiträge zur Lösung gesellschaftlicher Probleme fallen stärker ins Gewicht als schnelles Wachstum oder hohe Einkommen zu generieren.

Umsatz schon nach elf Monaten

Schon nach kurzer Zeit erwirtschaften Start-ups im Bereich KI Umsatz. Im Durchschnitt liegen elf Monate zwischen Gründung und ersten Erlösen. Neben dem Fachkräftemangel bestehen die größten Herausforderungen für KI-Start-ups in der Finanzierung neuer Projekte sowie rechtlichen Regularien zum Datenschutz. Dagegen spielt die IT-Infrastruktur in Deutschland in Form von Breitbandzugang und Zugriff zu Hochleistungsrechnern eine deutlich geringere Rolle.

KI-Anwendungen brauchen Daten und Datensouveränität

Die Kontrolle und Transparenz der für KI-Modelle erhobenen und verwendeten Daten sind nicht nur im Interesse der Unternehmen, die sie anwenden, sondern auch wichtig für Gesellschaft, Wirtschaft und ganze Wirtschaftsräume.

Datenbasierte KI-Anwendungen stehen in einem Spannungsfeld zwischen den Potenzialen, die das Erheben und Teilen von Daten über Unternehmensgrenzen hinweg bietet, und der Herausforderung, die Datensouveränität der involvierten Personen zu wahren. Die Studie „Souveräner Datenaustausch als Enabler Künstlicher Intelligenz“ beleuchtet zum einen die Auswirkungen der Datensouveränität und die damit verbundenen aktuellen und kommenden Regularien für KI-Anwendungsfälle. Zum anderen zeigen Fallstudien aus Unternehmen Potenziale und Best Practices von KI-Anwendungsfällen mit überbetrieblichem Datenaustausch auf.

Rechtliche und organisatorische Herausforderungen werden bereits heute gemeistert

Lösungen wie EDI sowie cloudbasierte Schnittstellen und Datenbanken werden bereits heute produktiv eingesetzt. Unternehmen können auf bestehenden Standards und Initiativen aufsetzen. Auch technische Lösungsansätze werden beschrieben und diskutiert. Wo nötig, hilft externes Wissen Unternehmen langfristig weiter. Gewährleistung der Datensouveränität kann ein entscheidendes Mehrwertargument in entstehenden Datenmärkten sein und Geschäftskunden und -kundinnen sowie Endverbraucherinnen und -verbrauchern gleichermaßen zugutekommen.

Datenräume sollen mitgestaltet und genutzt werden

Unternehmen sollten nicht auf digitale Plattformen großer Anbieter mit Oligopol- oder Monopolstellung angewiesen sein, sondern in souveränen Datenräumen agieren können. Die mehrseitige, nicht voneinander abhängige Vernetzung der Beteiligten gilt bei Expertinnen und Experten wie bei Anwendenden als Erfolgsprinzip. Davon profitiert die Datenwirtschaft und damit die Entwicklung präziser und robuster KI-Modelle.

KI-Einsatzbereiche in deutschen Unternehmen: Trends und Bedarf

KI ist eine Schlüsseltechnologie mit enormen Potenzialen für Wirtschaft und Gesellschaft. Damit KI-Anwendungen entwickelt und KI wirksam in den Unternehmen eingesetzt werden kann, sind Beschäftigte mit KI-Kompetenzen notwendig. Die Höhe der KI-Bedarfe in Deutschland zeigt eine Analyse von Stellenanzeigen: Im ersten Quartal des Jahres 2023 schrieben Unternehmen und Forschungseinrichtung in Deutschland insgesamt 16.387 KI-Stellenanzeigen aus. Die KI-Einsatzbereiche sind dabei vielfältig und nicht immer überschneidungsfrei.

Business Intelligence, Big Data und Beratung prägen KI-Einsatzbereiche

Über eine Kombination eines regelbasierten Ansatzes und eines Machine-Learning-Modells können Einsatzbereiche in allen KI-Stellenanzeigen automatisiert identifiziert werden. Insgesamt geben Unternehmen in 72 Prozent der KI-Stellenanzeigen an, KI einzusetzen, um große Mengen an Unternehmensdaten automatisiert und autonom zu analysieren und aus den gewonnenen Erkenntnissen geschäftsrelevante Entscheidungen ableiten zu können (Business Intelligence und Big Data). In 29 Prozent der KI-Stellenanzeigen suchen Dienstleister Beschäftigte mit KI-Kompetenzen, um entweder die eigene Dienstleistung oder interne Prozesse KI-basiert zu verbessern oder um Kunden zu KI zu beraten. Beispielsweise können KI-Potenziale im Unternehmen bedarfsgerecht identifiziert oder KI-Anwendungen für Kunden entwickelt werden. In 13 Prozent der KI-Stellenanzeigen sollen neue Beschäftigte zu KI forschen, 12 Prozent betreffen den Einsatzbereich Robotik und 11 Prozent das Themengebiet Fahrassistenz. Seltener suchen Unternehmen Beschäftigte, um KI zur Bildverarbeitung (7 Prozent) und zur Sprachverarbeitung (6 Prozent) einzusetzen.

Hohe KI-Bedarfe in Stadtstaaten und im Süd-Westen Deutschlands

Regional betrachtet entfällt ein Großteil der KI-Bedarfe auf den Südwesten Deutschlands und die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Je nach KI-Einsatzbereich sind die Bedarfe regional unterschiedlich verteilt. So suchen besonders viele Unternehmen in Bayern und Baden-Württemberg Beschäftigte für den Einsatz von KI im Bereich Fahrassistenz. In Bremen liegt ein besonderer Fokus auf KI-Robotik; in Hamburg und Berlin wird ein Großteil der KI-Stellenanzeigen in den Bereichen Business Intelligence und Big Data sowie Beratung ausgeschrieben. Besonders viele Unternehmen in Berlin benötigen zudem Beschäftigte, um KI zur Sprach- und Bildverarbeitung zu nutzen.

Schnelle Rechtssicherheit im Thema Künstliche Intelligenz sowie ein Ausbau der Rechen- und Breitbandinfrastruktur in Deutschland können unterstützend wirken, damit der KI-Einsatz der Unternehmen weiter zunimmt und die Potenziale von KI in Zukunft von der deutschen Wirtschaft noch stärker genutzt werden

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