Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Deutschen Wirtschaft

Stand der KI-Nutzung in der deutschen Wirtschaft im Jahr 2019

Rund 17.500 Unternehmen in der deutschen Wirtschaft haben im vergangenen Jahr Künstliche Intelligenz in Produkten, Dienstleistungen oder internen Prozessen eingesetzt. Das entspricht 5,8 Prozent aller untersuchten Unternehmen. Vor allem im produzierenden Gewerbe und in den unternehmensnahen Dienstleistungen kam KI zum Einsatz. 4,4 Prozent der Unternehmen setzten KI in Produkten oder Dienstleistungen ein und erzielten damit 2019 einen Umsatz von knapp 60 Milliarden Euro, was 7,7 Prozent des Umsatzes der KI-aktiven Unternehmen entspricht.

KI-Einsatz in deutschen Unternehmen nimmt Fahrt auf

Dass Technologien mit Künstlicher Intelligenz einen zukunftsträchtigen Markt bilden, zeigen auch die Investitionen in KI: Die Ausgaben der Unternehmen für die Entwicklung, Einführung und Pflege von KI-Verfahren beliefen sich im Jahr 2019 auf rund 4,8 Milliarden Euro. Drei Viertel der KI-Ausgaben sind dabei interne laufende Aufwendungen, insbesondere für die im Bereich KI tätigen Beschäftigten.

Der beachtliche Anteil der Personalkosten an den KI-Ausgaben der Unternehmen ist darauf zurückzuführen, dass der Einsatz von KI-Fachpersonal in der deutschen Wirtschaft zugenommen hat. Im vergangenen Jahr arbeiteten in den KI-nutzenden Unternehmen rund 139.000 Personen hauptsächlich oder teilweise in der Entwicklung, Einführung und Pflege von KI-Verfahren. Von diesen waren in den KI einsetzenden Unternehmen rund 50.000 Personen hauptsächlich zu KI tätig. Weitere 89.000 Personen befassten sich in ihrer Arbeitszeit immerhin teilweise mit KI-Tätigkeiten. Der Anteil der Beschäftigten mit KI-Tätigkeiten ist – naturgemäß – in der IKT-Branche mit vier Prozent an der Gesamtbeschäftigung in der Branche am höchsten, gefolgt von den unternehmensnahen Dienstleistungen mit 2,7 Prozent. In den anderen Branchengruppen ist der Anteil der KI-Beschäftigten deutlich geringer.

Steigender Personalbedarf zeigt Mangel an KI-Fachpersonal auf

Entgegen der häufig vermuteten negativen Beschäftigungswirkung sorgt Künstliche Intelligenz für mehr Beschäftigung. Rund 48.000 Stellen sind in der deutschen Wirtschaft durch den Einsatz von KI entstanden. Der Personalbedarf im KI-Bereich ist allerdings bei Weitem nicht gedeckt. Rund ein Drittel der Unternehmen hat in 2019 zusätzliche Beschäftigte gesucht. Es gab 22.500 offene KI-Stellen. Knapp die Hälfte dieser Stellen konnten wie von den Unternehmen geplant vergeben werden. Elf Prozent der Stellen wurden hingegen nur verspätet oder nicht mit den gewünschten Beschäftigten besetzt. 43 Prozent der Stellen blieben unbesetzt.

Die hohe Relation zwischen offenen Stellen und der Anzahl der Beschäftigten, die mit KI hauptsächlich befasst sind, ist ein Beleg für das rasante Expansionstempo von KI in Deutschland. Der Einsatz von KI in Unternehmen ist nur mit technischem Fachwissen möglich. Wenn das notwendige Fachwissen und die entsprechenden Fähigkeiten in Unternehmen nicht vorhanden sind, bleiben KI-Projekte oft schon im Anfangsstadium stecken.

Welche Fachkenntnisse von den Unternehmen im Bereich KI besonders stark nachgefragt sind, zeigt die Befragung der KI-einsetzenden Unternehmen: Grundvoraussetzung für die Besetzung von KI-Stellen sind Kenntnisse in der Softwareprogrammierung. 70 Prozent der Unternehmen mit offenen KI-Stellen bezeichneten diese Kenntnisse als sehr wichtig, weitere 26 Prozent als wichtig und lediglich ein Prozent als unwichtig. Zusätzlich waren für drei Viertel der Unternehmen mit offenen KI-Stellen Kenntnisse im Datenbankmanagement oder in Mathematik entscheidend.

Nutzung personenbezogener und nicht personenbezogener Daten für KI in Unternehmen der deutschen Wirtschaft 2019

Während KI-einsetzende Dienstleistungsunternehmen eher auf personenbezogene Daten zurückgreifen, nutzen Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes hauptsächlich nicht-personenbezogene Daten. Besonders ausgeprägt ist die beispielsweise in der Elektrotechnik und im Maschinenbau. Hier greifen 83 Prozent der KI-nutzenden Unternehmen auf nicht-personenbezogene Daten zurück.