Navigation

Verwaltung in Krisenzeiten - Eine Bestandsaufnahme der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Öffentlichen Dienst Herausgeber: Next:Public GmbH

Einleitung

  • Raum: Stadt & Land

  • Region: Deutschland

  • Sektor: Verwaltung

Erscheinungsjahr: 2020

Ziel der Untersuchung ist es, die Veränderungen durch die Corona-Pandemie und Lock-down in den Verwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen zu messen und eine detaillierte Bestandsaufnahme vorzunehmen. Die Studie geht dabei zum Beispiel auf die Fragen ein, ob es den Verwaltungen auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene gelungen ist, leistungsfähig zu bleiben und welche technischen und kulturellen Herausforderungen es dabei gab. Auch stellt sich die Frage danach, ob die Corona-Pandemie sogar eine Chance für die Verwaltung sein kann, um digitaler, agiler und nutzerorientierter zu werden?

Ansatz: Die quantitative Online-Befragung umfasst eine Stichprobe von 4.310 Verwaltungsmitarbeitenden und 5.000 Bürger*innen. Die Erhebungen fanden im Juli und August 2020 statt. Ergänzend befragten die Forscher*innen 25 Expert*innen in qualitativen Interviews. Die Ergebnisse sind als Kommentierungen in dem Beitrag aufgeführt. Die Studie zeigt auch Beispiele für die Reaktionsschnelligkeit der öffentlichen Verwaltung auf, zum Beispiel die Umsetzung der Corona-Überbrückungshilfe als Online-Antrag oder die vereinfachte Kfz-Anmeldung.

Ergebnis: Die Mitarbeitenden in den Verwaltungen empfinden die Leistungsfähigkeit der Verwaltungen nicht oder nur geringfügig eingeschränkt, ein großer Teil (42 %) beschreibt außerdem eine höhere Arbeitsbelastung während der Pandemie. Viele Mitarbeitende auf kommunaler Ebene gaben außerdem an, während des Lock-downs mit neuen Aufgaben betraut worden zu sein. Der Übergang ins Homeoffice ist der Verwaltung weitgehend geglückt, allerdings musste jeder Vierte täglich ins Büro kommen.

Die Arbeit im Homeoffice stellte die Mitarbeitenden vor neue Herausforderungen: Technischen Schwierigkeiten, Kommunikationsdefizite im Austausch mit den Arbeitskolleg*innen, Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Trotz der Herausforderungen war meistgenannter Wunsch eine Verstetigung der Homeoffice-Möglichkeit über die Pandemiezeit hinaus genannt.

Die Außenperspektive, also die Sicht der Bürger*innen, zeigt, dass 44 % der Befragten die Verwaltung funktionsfähig sehen. Dabei gibt es einen Unterschied zwischen Bundesländern in Ost- und Westdeutschland: In ostdeutschen Bundesländern wird dieses Merkmal kritischer gesehen. Die Bürger*innen wünschten sich rückblickend eine bessere Erreichbarkeit der Verwaltung, ein größeres Angebot an digitalen Services und eine verbesserte Informationspolitik. Für die Zukunft wünschen sich die Bürger*innen stärker per E-Mail (56 %, Mehrfachantwort) und mittels Kontaktformular/Online-Dienst (44 %, Mehrfachantwort) mit der Verwaltung zu kommunizieren, allerdings bleibt der Termin vor Ort für knapp 40 % der Befragten wichtig.

Zur Studie