Dieses Bild zeigt Gründerinnen und Gründer auf der Cebit.

© VDI/VDE - Andrea Janssen

59 Tage vom Notartermin bis zur Handelsregistereintragung: So viel Zeit müssen Gründerteams laut iit/startupdetector report 2019 in der Hansestadt Bremen für die Unternehmensgründung einplanen. Das sind rund vier Wochen länger als beim Spitzenreiter Augsburg, wo es im Schnitt nur 32 Tage sind. Zu diesem Ergebnis kam eine Handelsregisterauswertung des Analysedienstes Startupdetector und des Instituts für Innovation und Technik (iit) unter Mitwirkung des Gründerwettbewerb-Teams. Untersucht wurden insgesamt 2.289 Jungunternehmen, etwa nach Branchenzugehörigkeit, regionaler Verteilung sowie Zusammensetzung der Geschäftsführung. Dabei zeigen sich die Softwareentwicklung, das Gesundheitswesen und der E-Commerce als die häufigsten Zielmärkte. Wenig überraschend: Mit 564 ist jedes vierte der 2019 gegründeten Start-ups in Berlin ansässig. Thüringen ist mit lediglich neun Gründungen Schlusslicht. Interessante Zahlen förderte hingegen ein Blick auf die Geschäftsführungen zutage: Ihr Durchschnittsalter liegt bei 35 Jahren, wobei die Altersspanne von gleichermaßen respektablen 18 bis 78 Jahren reicht. Während der Frauenanteil mit knapp 15 Prozent in allen Bundesländern ausbaufähig ist, können Bremen und Baden-Württemberg die Start-up-Metropole Berlin in dieser Hinsicht sogar auf Rang drei verweisen.

Zusätzlich wurden für den Report im Zeitraum von Juli bis Dezember 2019 die Finanzierungsrunden von 982 Start-ups erfasst und die Investments von 2.941 aktiven Business Angels, Wagniskapitalinvestoren und anderen Geldgebern analysiert. Berücksichtigung fanden alle seit 2010 gegründeten Jungunternehmen, unter ihnen finanzstarke Start-ups wie Tier Mobility und N26. Auffällig: Öffentliche Institutionen wie der High-Tech Gründerfonds gehören in Deutschland zu den aktivsten Wagniskapitalgebern. Der von Bundesmitteln mitgetragenen Fonds brachte es im zweiten Halbjahr 2019 auf 40 Investitionen. Dahinter folgen HV Holtzbrinck Ventures, die IBB Beteiligungsgesellschaft und APX, der Accelerator von Axel Springer und Porsche. Mit 457 kommen insgesamt 16 Prozent der Investoren aus dem Ausland, darunter Speedinvest, Entrepreneur First und Howzat Partners. Besonders attraktive Geldanlagen sind laut dem Report Jungunternehmen aus den Bereichen FinTech, Gaming und Blockchain.

Weitere Informationen
iit/startupdetector report 2019