Das Start-up MentalStark, Gründungspreisträger der Sommerrunde 2021, ist mit dem Futuremakers Award 2022 der Standard Chartered Bank ausgezeichnet worden. Das Team rund um Gründerin Sally Schulze entwickelt und betreibt eine Blended-Care-Lösung zur psychologischen Begleitung in der Frauenheilkunde. Für die Arbeit des Jungunternehmens zum Thema Kinderwunsch konnte sich das Team den mit 1.500 Euro dotierten Preis in der Kategorie Social Impact sichern. Zusätzlich zum Preisgeld profitiert MentalStark damit vom Coachingpaket des Futuremakers Programm, an dem das Team gemeinsam mit den anderen Preisträgerinnen und Preisträgern teilnehmen wird. 

Die Preisträgerin Sally Schulze beantwortet uns drei Fragen zu ihren Erfahrungen als Gründerin: 

Wie war die Situation vor (oder ohne) MentalStark? Welches Problem wollt ihr lösen? 

Die Hürden in der Kinderwunschzeit psychologische Unterstützung zu organisieren sind zu groß. Zwar wünscht sich fast jede und jeder in der Kinderwunschzeit Unterstützung, aber die Schwelle eine Beratungsstelle aufzusuchen, ist häufig zu hoch. Unser Modul „Kinderwunsch“ hilft erst einmal mit Videotutorials und Webinaren, die von zu Hause aus besucht werden können und bei denen die Teilnehmenden trotzdem ihre Fragen an Experten, wie Psychologinnen und Psychologen sowie Ärztinnen und Ärzte, stellen können. Außerdem ermöglicht unser Angebot auch den Austausch mit anderen, die sich in derselben Situation befinden. Wir haben erkrankungsspezifische Gruppen für Endometriose und das PCO-Syndrom sowie eine Gruppe, die extra für Männer eingerichtet wurde. Insgesamt gibt unser Kinderwunschmodul den Nutzenden das Gefühl nicht alleine zu sein und bietet ihnen die Möglichkeit unkompliziert Unterstützung abrufen zu können – in Krisensituationen auch als Online-Einzelberatung. Aktuell kooperieren wir mit neun Kinderwunschzentren und sind offen für weitere Kooperationen. Außerdem erarbeiten wir weitere Module, die von Krankenkassen deren Versicherten zur Verfügung gestellt werden können – sowohl für das Thema Kinderwunsch als auch für Endometriose und PCOs.  

Hast Du Tipps für alle, die gerade dabei sind, zu gründen? 

Wir haben uns von Anfang an auf Umsätze fixiert und erstmal kein externes Investment angestrebt, das ist auch weiterhin so. Die Möglichkeiten zu „bootstrappen“ sind wenig bekannt und in den Medien zum Thema „Gründung“ unterrepräsentiert. Natürlich geht das auch nicht mit jedem Geschäftsmodell, aber ich würde jedem empfehlen es in Betracht zu ziehen und ggf. sogar das eigene Geschäftsmodell so zu wählen, dass es möglich ist.  

Wie würdest du das Lebensgefühl als Gründerin in drei Worten beschreiben? 

Aufregend, sinnvoll, aber auch unstet.