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Hürdenlos-Navi

Hürdenlos Navi

© Adobe Stock / g215

Ziel/Nutzen der Lösung

Hürdenlos-Navi ist eine App, die eine Routenplanung ermöglicht. Das besondere an der Routenplanung ist, dass die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen berücksichtigt werden. Das Projekt soll es den Nutzerinnen und Nutzern ermöglichen, Wege im Stadtgebiet „hürdenlos“ zu planen und damit auch die Möglichkeit bieten, trotz Mobilitätseinschränkung am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die App berechnet die beste Route inklusive voraussichtlicher Gehzeit. Dabei beachtet sie die individuellen Bedürfnisse der Nutzenden, wie die Bordsteinhöhe, Steigung und Gehwegbreite. Ziel der App ist es, eine individuell passende Route für jeden Mobilitätseingeschränkten zu berechnen.

Lösungsbeschreibung

Das Projekt wurde im Rahmen des Förderprogramms „Städte und Gemeinden 4.0 – Future Communities 2017“ durch das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration des Landes Baden-Württemberg mit knapp 42.000 Euro gefördert.
Die App beinhaltet eine Routenplanung, die individuell an die Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Personen angepasst werden kann. Es ist frei wählbar, wie hoch der Bordstein maximal sein darf, wie breit der Gehweg sein sollte oder wie stark die Steigung sein darf. Die Routenführung wird demnach angepasst und zeigt den geeignetsten Weg inklusive Gehzeit an. Die Navigation funktioniert über GPS.
Das Kartenmaterial ist von OpenStreetMap und ist somit frei verfügbar. Die weiteren Daten stehen ebenso als Open Data zur Verfügung. Diese weiteren Daten wurden durch Messdaten erhoben. Dafür fuhr ein Messwagen durch das Projektgebiet, der Gehwege, Bordsteine und weitere Hindernisse mit Größe, Breite etc. aufnahm, die in die App integriert wurden. Zusätzlich ist ein Lernprogramm mit „leichter Sprache“ in Planung, damit auch Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen oder mit einer Sehbehinderung die App nutzen können. Dafür ist eine Spracherkennungs- und Spracheingabefunktion geplant.
Bei einem Netzwerktreffen ist die Stadt auf das Projekt aufmerksam geworden. Der Bereich Geoinformatik des Geographischen Instituts der Universität Heidelberg hat mit dem Forschungsprojekt „Open Routeservice“ bereits eine gute Lösung für eine intelligente Routenplanung für mobilitätseingeschränkte Personen entwickelt. Diese bestehende Lösung wird durch Daten der Stadtverwaltung und von Freiwilligen (Crowdsourcing) ergänzt.
Die bisherige Datengrundlage besteht aus noch unvollständigen, von Freiwilligen erfassten geographischen Daten zu abgesenkten Bordsteinen oder Straßenbelägen, die bereits als offen lizenzierte Daten (Open Data) zur Verfügung stehen. Diese werden durch die Stadtverwaltung um systematische und vollständig erhobene Daten zu Bordsteinkantenhöhen, Gehwegbreiten und Steigungen ergänzt. Dafür kommt ein Messwagen in Einsatz, der die exakten Werte im Projektgebiet ermittelt. Das Gebiet, in welchem die App anwendbar ist, soll ausgeweitet werden.
Das Projekt ermöglicht mobilitätseingeschränkten Personen eine vereinfachte Routenplanung ganz nach ihren persönlichen Bedürfnissen. Zusätzlich steht es den Bürgerinnen und Bürgern frei, über eine Eingabemaske zusätzliche Informationen zur Barrierefreiheit zu erfassen und somit die Datengrundlage für die Berechnung der Routenplanung nachhaltig zu verbessern.
Die durch den Messwagen aufgenommen Bilder zur Ermittlung von Daten dienen ausschließlich dem internen städtischen Gebrauch. Aufgenommene Gesichter, Kennzeichen oder weitere persönliche Informationen werden verpixelt und unkenntlich gemacht.

Kommunen

Das Projekt wird in folgenden Kommunen umgesetzt:

Heidelberg, Baden-Württemberg

100.000 bis 500.000 Einwohner

Stadt

Das Projekt leistet einen Beitrag, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen wie Menschen mit viel Gepäck, Kinderwagen, Rollator oder anderen Einschränkungen über geeignetere Routen durch die Stadt zu navigieren. So werden Ungleichheiten vermieden.

Die Daten sind über OpenStreetMap frei verfügbar. Es ist in Planung, dass der Quellcode für Kommunen zur Verfügung gestellt wird. So wird auch eine bessere Übertragbarkeit auf andere Kommunen gewährleistet.

Beteiligte Projektpartner