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Das Ehrenamt verändert sich. Immer mehr Menschen wünschen sich Spontaneität und einen Projektbezug für ihr freiwilliges Engagement. Doch bisher wissen Interessierte oft nicht, wo Hilfe benötigt wird. Die VoluMap (von „Volunteer” = Freiwilliger und „map” = Landkarte) zeigt auf einer Karte, wo, wann und welche Hilfe gebraucht wird. Gleichzeitig bietet die VoluMap Vereinen ein zeitgemäßes Werkzeug, um Freiwillige zu finden und das Ehrenamt zu koordinieren. So hilft VoluMap, die Hilfsangebote aus der Region zu bündeln, zu organisieren und zu koordinieren.
Lösungsbeschreibung
Die Kosten für die VoluMap orientieren sich an der Einwohnerzahl der Kommune. Die Kosten betreffen im Jahr 0,12 Euro pro Einwohnenden. Je nach Größe der Kommune ergeben sich individuelle Abstufungen.
Bürgerinnen und Bürger können die VoluMap kostenlos nutzen. Das Projekt wurde in Höhe von 136.500 Euro von dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über das Förderprogramm Land.Digital gefördert. Die Stadt Gütersloh als Modellkommune leistete einen Eigenanteil in Höhe von rund 50.000 Euro. Die Kooperation mit dem Start-up topocare GmbH sichert die Fortführung des Projekts über den Förderzeitraum hinaus. In der Startphase wurde ein Betreibermodell entwickelt, das die Verstetigung des Projekts sicherstellt.
Nutzende können sowohl manuell ihren Standort eingeben als auch sich automatisch über GPS in der Karte verorten lassen. Sie können einen Umkreis für Hilfegesuche selbst bestimmen und per App ihre Hilfe anbieten. Es ist auch möglich, über Stichworte nach einem Betätigungsfeld oder geeigneten Organisationen zu suchen. Die App ist für die Betriebssysteme Android und iOS entwickelt und ist barrierefrei ausgestaltet. Kontraste und Schriftgrößen können flexibel eingestellt werden. Zudem ist die Plattform über eine Webseite erreichbar und lässt sich einfach in bestehende Webseiten einbinden. Städte, Gemeinden und Landkreise können so auch auf ihren kommunalen Webseiten eine moderne Form der Ehrenamtsunterstützung einbinden.
Die Daten werden auf einem deutschen Server gespeichert. Der Serverstandort ist ISO/IEC 27001 zertifiziert. Die VoluMap kann als App und Webanwendung angelegt werden. Die App ermöglicht auch, Pushnachrichten an Nutzende zu senden. Mit der Webanwendung können auch diejenigen, die beispielsweise kein Smartphone haben oder lieber den Web-Browser nutzen, erreicht werden. Für die technische Umsetzung ist das Start-up topocare GmbH verantwortlich. Die Stadt Gütersloh verfügt über das notwendige Wissen zu Datenschutz und -sicherheit sowie zu Fördermodalitäten.
Die Plattform zeigt, wo Hilfe gebraucht wird und was getan werden muss. Interessierte können sich spontan und ungebunden engagieren – ohne Vereinsbeitritt und weitere Verpflichtungen. Im Jahr 2020 wurde die App veröffentlicht und konzentrierte sich anfangs auf Hilfen in Hinblick auf Corona. Mittlerweile hat sich die Lösung zu einer Ehrenamtsplattform entwickelt, in der vielfältige Hilfegesuche eingestellt sind. Dazu wurde ein Netzwerk aus Vereinen und Organisationen aufgebaut, die Helfende suchen und die Hilfsangebote bündeln. Über die VoluMap werden unter anderem Helfende für den Besuchsdienst älterer Menschen oder Unterstützende für die Verteilstellen der "Tafel" oder für Aufräumarbeiten gesucht.
Die Projektidee entstand als Bürgermeister Henning Schulz 2016 die beiden Geschäftsführer des Gütersloher Start-ups topocare GmbH bei der Industrie- und Handelskammer traf. Topocare entwickelt innovative Lösungen zum Hochwasserschutz. Im Austausch mit dem Start-up entwickelte sich die Idee für die Gewinnung von Freiwilligen für besondere Aktionen von Vereinen und Institutionen, die kurzfristig und auf eine bestimmte Zeit Unterstützung brauchen. Ausgehend von der Erfahrung, dass immer mehr – und gerade auch junge – Menschen bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren, sich aber nicht in feste Vereinsstrukturen einbinden lassen wollen, wurde die VoluMap entwickelt. Die App bringt Projekte und Freiwillige zusammen. Ziel ist es, Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich kurzfristig, lokal und ohne weitere Verpflichtungen engagieren zu können und damit das Ehrenamt in der Region zu fördern. Die Vereine, die ein Angebot eingestellt haben, treten direkt in Kontakt mit den potenziellen Helfenden. Um Hilfegesuche einzustellen, hat die Stadt Gütersloh eine zentrale Bürgerhotline eingerichtet. Hier können sich Hilfesuchende melden. Verwaltungsmitarbeitende aus der Ehrenamtskoordination pflegen die Hilfegesuche anschließend in die VoluMap ein. Vereine und Institutionen erhalten einen administrativen Zugang durch die Kommune und können so auch eigene Hilfegesuche einstellen. Bürgerinnen und Bürger können ihre Hilfe direkt über die VoluMap anbieten und bestätigen. So ist ein Abtelefonieren von freiwilligen Helfenden nicht mehr nötig. Helfende können auch über die VoluMap einsehen, ob die Anfrage noch offen oder bereits abgeschlossen ist. Das gibt Planungssicherheit. Für 2022 ist ein Treffen mit den Anwendern geplant, um sich über Aktualisierungen auszutauschen und die VoluMap insbesondere hinsichtlich der Nutzerfreundlichkeit weiterzuentwickeln.
Die VoluMap ist ein Element der Ehrenamtsförderung. Vereine und Organisationen können hier Events einstellen und nach Helfenden suchen. Engagierte Bürgerinnen und Bürger können über die VoluMap ihre Hilfe anbieten und sich spontan einbringen.
Eine Vielzahl von Institutionen und Vereinen sind an die VoluMap angebunden, wie unter anderem das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter, der Malteser Hilfsdienst, Sportverbände, die Bürgerstiftung Gütersloh, das Jugendparlament sowie der Senioren- und Behindertenbeirat. Ihnen hilft die Ehrenamtsplattform Ressourcen zu bündeln und sie gezielt einzusetzen.
Die VoluMap ist DSGVO-konform. Nutzende müssen den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und der Datennutzung zustimmen.
Institutionen und Vereinen, die ihr Angebot in der VoluMap veröffentlichen wollen, müssen sich einmalig bei der Kommune melden. Durch die Stadt erhalten sie einen administrativen Zugang. Damit bleibt gewährleistet, dass es sich um seriöse Angebote handelt, die den Qualitätskriterien der freiwilligen Arbeit entsprechen. Die Prüfung durch die Ehrenamtskoordination bei der Stadt verhindert zudem einen Missbrauch der Plattform. Es sind keine Dienste wie etwa Ortungsdienste in die App integriert, noch werden Daten mit anderen Parteien geteilt. Damit wird sichergestellt, dass die Daten ausschließlich innerhalb der Anwendung verwendet und nicht anderweitig genutzt oder verkauft werden.
Kommunen
Das Projekt wird in folgenden Kommunen umgesetzt:
Sendenhorst, Nordrhein-Westfalen
bis 20.000 Einwohner
Land
Bielefeld, Nordrhein-Westfalen
100.000 bis 500.000 Einwohner
Stadt
Bad Honnef, Nordrhein-Westfalen
20.000 bis 50.000 Einwohner
Stadt und Land
Sankt Augustin, Nordrhein-Westfalen
50.000 bis 100.000 Einwohner
Stadt
Gütersloh, Nordrhein-Westfalen
50.000 bis 100.000 Einwohner
Stadt
Bildergalerie
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Die VoluMap ermöglicht, das Ehrenamt in der Region zu bündeln und effizient zu koordinieren. Die VoluMap bietet eine moderne Infrastruktur zur Freiwilligenarbeit. Institutionen und Vereine können Hilfegesuche melden und erhalten Sichtbarkeit. Bürgerinnen und Bürger können ihre Hilfe anbieten - ohne ein Vereinsbeitritt und weitere Verpflichtungen. Es ermöglicht ihnen ein spontanes, projektbezogenes Engagement.
Die VoluMap verbindet Organisationen und Vereine mit Freiwilligen. Die App ermöglicht sowohl die spontane, ungebundene als auch das langfristige Engagement zu organisieren. Mit der Ehrenamtsplattform VoluMap kann zudem auf Bedarfsspitzen schnell und flexibel reagiert werden. Zudem melden sich nur die Menschen, die für die spezifische Hilfeleistung auch geeignet sind.
Die Stadt Gütersloh gibt gerne Erkenntnisse aus dem Projekt weiter. Die Ehrenamtsplattform ist auf andere Kommunen übertragbar. Die VoluMap kann von allen Kommunen in Deutschland genutzt werden. Insbesondere kann die VoluMap eine Lösung für Herausforderungen im ländlichen Raum bieten.
Beteiligte Projektpartner
Weiterführende Informationen
Externer Link:VoluMap ist Preisträger im bundesweiten Wettbewerb „Digitale Orte im Land der Ideen"