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Adaptive Straßenbeleuchtung auf Straßen und Wegen Andreas Groot-Körmelink

Einleitung

Wettbewerb "Stadt.Land.Digital"

Was war/ist die Ausgangssituation?

Ressourcen- und Kosteneffizienz rücken in allen Bereichen des öffentlichen Lebens immer weiter in den Fokus. So verlangen z. B. die Klimaschutzziele, dass Deutschland bis zum Jahr 2020 den Treibhausgasausstoß um 40 Prozent gegenüber dem Ausstoß des Jahres 1990 verringert.

In den vergangenen 10 Jahren ist immer nur über eine Abschaltung in den Kommunen der Straßenbeleuchtung gesprochen worden, dass hätte aber einen enormen Sicherheitsverlust für die Verkehrsteilnehmer im öffentlichen Raum bedeutet.

Die fortschreitenden Innovationen im Bereich der technischen Straßenausstattung, auch im Bereich der Straßenbeleuchtung, stellen die Stadt Münster und die Stadtwerke Münster vor neue Herausforderungen, wenn es darum geht, Zeitpunkt und Art von zukunftsweisenden Investitionen in kommunale Anlagen festzulegen.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat die Stadt Münster in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Münster GmbH und der Fachhochschule Münster im Jahr 2016 ein Pilotprojekt gestartet, bei dem durch den Einsatz neuer innovativer Beleuchtungstechnik eine adaptive Straßenbeleuchtung getestet wurde.

Was war/ist das Projekt/die Strategie?

In dem Pilotprojekt “Bewegtes Licht“ wurden auf einem öffentlichen Geh- und Radweg technische Systeme getestet, die die Straßenbeleuchtung nur vollständig einschalten, wenn sich Verkehrsteilnehmer auf diesem Weg befinden. Damit das Sicherheitsgefühl der Verkehrsteilnehmer nicht negativ beeinträchtigt wird, war es sehr wichtig, dass eine zuverlässige Erfassung von Radfahrern und Fußgängern gewährleistet ist.

Die Bürger sind durch Öffentlichkeitsarbeit über das Projekt informiert, und mit eingebunden worden, um die Akzeptanz der neuen Systeme zu erhöhen. Auf einer Internetseite konnten die Nutzer ihre Erfahrungen mitteilen.

Ziel war es durch den Einsatz neuer technischer Systeme eine bedarfsgerechte (adaptive) Straßenbeleuchtung zu installieren, die den Energieverbrauch und die Lichtemmissionen senkt, ohne dabei das Sicherheitsgefühl der Verkehrsteilnehmer bei Dunkelheit negativ zu beeinflussen.

Welchem Anwendungssektor ordnen Sie ihren Beitrag zu?

Straßenbeleuchtung auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen

Welchen Mehrwert bietet das Projekt für die Bevölkerung?

Mit den sehr guten Ergebnissen des Pilotprojekts “Bewegtes Licht“ ist eine bedarfsabhängige, intelligente Steuerung der Straßenbeleuchtung auf öffentlichen Wegen realisierbar. Das Pilotprojekt hat gezeigt, dass sowohl eine energieeffiziente, bedarfsgerechte und damit auch gleichzeitig umweltschonende Straßenbeleuchtung möglich ist.

Die bedarfsgerechte Straßenbeleuchtung wurde von Münsteraner Bürgern getestet und befürwortet, insbesondere entsteht durch die “automatisch schaltende Straßenbeleuchtung” besonders in den späten Nachtstunden ein hohes Sicherheitsgefühl. Darüber hinaus wurde der Wegfall der oft störenden Dauerbeleuchtung begrüßt. Es ist ein Wohlfühllicht für die Bürger aus dem Pilotprojekt entstanden. Es sind keine unnötigen Lichtemissionen in den Häusern vorhanden. Dieser Aspekt ist auch für das Tiefbauamt und die Stadtwerke Münster nebenbei vorteilhaft: Es wird ein Höchstmaß an Energiekosten bei gleichzeitiger Verringerung von 70% CO2 Ausstoßen und Lichtemissionen eingespart, und die Beleuchtung kann individuell gesteuert und kontrolliert werden.

Wie sah/sieht der Projektzeitplan und Finanzierungsbedarf aus?

1. Pilotprojekt Geh-Radweg:
Für das Pilotprojekt sind 19 Lichtpunkte mit intelligenter Technik ausgestattet worden. Die Umsetzung des Pilotprojektes erfolgte im Jahre 2016 und die Kosten lagen hier bei ca. 13.000€.

2. Pilotprojekt Wohngebiet:
Für das Pilotprojekt sind 24 Lichtpunkte mit intelligenter Technik zu installieren. Die Umsetzung des Pilotprojektes wird im Jahre 2019 durchgeführt. Voraussichtliche Kosten liegen bei schätzungsweise 24.000€.

2. Ausbau der Geh-Radwege und Gewerbegebiete mit intelligenter Sensorik:
Die Zielvorstellung des Tiefbauamtes ist es, ab dem Jahre 2020 4000 Lichtpunkte mit intelligenter Sensorik und Leuchten auszustatten. Kosten ca. 4 Mio €.

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