Dieses Bild zeigt das Logo des BMWi-Förderschwerpunkts Mittelstand-Digital.

Infolge von Digitalisierung und Industrie 4.0 stehen auch viele kleine und mittlere Unternehmen wie nie zuvor im globalen Wettbewerb. Nur in wenigen Fällen steht für die nötige Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Produkte das passende Know-how oder ausreichende Ressourcen zur Verfügung. Eine Antwort darauf sind Kooperationen: Um digitale Geschäftsmodelle und Produkte zu entwickeln, arbeiten bereits 20 Prozent der Unternehmen in Deutschland mit Partnern aus der eigenen Branche zusammen, 15 Prozent sogar branchenübergreifend. Bei Start-ups sind die meisten deutlich zurückhaltender: Nur rund vier Prozent sind schon mal eine Kooperation mit einem Jungunternehmen eingegangen. Das ergab der im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) erstellte Monitoring-Report „Wirtschaft DIGITAL“. Deutlich Start-up-affiner ist der Maschinen- und Anlagenbau. Laut Branchenverband VDMA arbeiten dort bereits 44 Prozent aller mittelständischen Mitgliedsunternehmen mit Gründerinnen und Gründern zusammen. Mit dem Sonderpreis „Digitalisierung in der Produktion“ unterstützt der Gründerwettbewerb in der laufenden Runde diesen Trend.

Kooperationen zwischen etablierten Mittelständlern und innovativen Gründungen können sich für beide Seiten auszahlen: Start-ups erhalten Zugang zu branchenspezifischem Know-how, wertvollen Ressourcen und einem großen Netzwerk. Kleine und mittlere Unternehmen können ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern, indem sie mit Ideen und Wissen von hochqualifizierten Nachwuchskräften die Digitalisierung ihres eigenen Geschäftsmodells vorantreiben. Für eine erfolgreiche Partnerschaft müssen meist ein paar Hürden gemeinsam überwunden werden: zum Beispiel kollidierende Unternehmenskulturen. Gründerinnen und Gründer werden mit längeren Entscheidungswegen konfrontiert und müssen mehr Überzeugungsarbeit leisten. Mittelständler sind gezwungen, Vorbehalte gegenüber Außenstehenden und ihr stärker ausgeprägtes Sicherheitsdenken über Bord zu werfen.

Viele Start-ups glauben, dass sich das Risiko lohnt. Eine Erhebung für das „Trendbarometer Junge IKT-Wirtschaft“ unter Preisträgern des Gründerwettbewerbs zeigt, dass 70 Prozent der Befragten sich mehr Kooperationen mit kleinen und mittleren Unternehmen wünschen. Dafür gibt es vom formlosen Unterstützungsmodell bis hin zum Investitionsmodell viele Möglichkeiten. Als erste Anlaufstelle bietet das BMWi mit Mittelstand-Digital viele wertvolle Anknüpfungspunkte, Informationen und Ressourcen.